Eintracht Frankfurt:Favorit Lewandowski

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Auf der Suche nach dem Nachfolger für den zurückgetretenen Trainer Thomas Schaaf ist Eintracht Frankfurt rasch bei Sascha Lewandowski gelandet. Den ehemaligen Leverkusener drängt es zurück ins Rampenlicht der Liga.

Statt Urlaub steht für Benno Hübner, den Sportdirektor von Eintracht Frankfurt, erst einmal die Suche nach einem Nachfolger für den am Dienstag zurückgetretenen Thomas Schaaf auf dem Programm. "Es wird nicht so einfach, denn wir wollen den bestmöglichen Trainer holen", sagte Hübner und verriet über das Anforderungsprofil: "Es ist wichtig, dass er den Kader und die Eintracht kennt, damit er alles bewerten kann." Topkandidat ist weiterhin Sascha Lewandowski, 43, der auch schon vor einem Jahr ein Thema am Main war. Der ehemalige Coach von Bayer Leverkusen ist derzeit als Jugendkoordinator beim Werksklub aktiv. Wegen seines bis Sommer 2016 laufenden Vertrages würde Bayer 04 Lewandowski aber nicht umsonst gehen lassen. Man werde sicher eine Lösung finden, signalisierte Bayer-Sportchef Rudi Völler schon einmal.

Zwar wird auch über Kandidaten wie Thorsten Fink, Jens Keller oder Bernd Schuster spekuliert, doch alles scheint auf Lewandowski hinauszulaufen. Nach Meinung einiger Eintracht-Profis und einiger Personen im Aufsichtsrat wäre Lewandowski das ersehnte Kontrastprogramm zum eher nüchternen Schaaf. Der langjährige Trainer des SV Werder hatte eine Medien-Kampagne gegen sich vermutet und seine Leistungen in der Öffentlichkeit nicht recht gewürdigt gesehen.

Friedhelm Funkel (in Frankfurt als Trainer von 2004 bis 2009 aktiv) bewertete die Flucht von Schaaf als konsequent. "Hut ab vor ihm, das hat er nicht nötig", sagte Funkel beim Radiosender hr1. Wohlwissend, dass der Trainer gerade im einflussreichen Aufsichtsrat umstritten war. Nur Vorstandsboss Heribert Bruchhagen soll am Ende noch vorbehaltlos zu Schaaf gestanden haben. "Ich kann die Unzufriedenheit aus den Gremien überhaupt nicht nachvollziehen", meinte Funkel, 61, der den in der zurückliegenden Saison erreichten Tabellenplatz neun als "Faustpfand" bezeichnete: "Für jeden Nachfolger wird es jetzt schwer." Funkel prophezeit den Hessen mittelfristig gar "schwere Zeiten".

© SZ vom 28.05.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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