Dritte Liga:Wie in der F-Jugend

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Vier Mal in einem Spiel hatten bis Samstag fünf Drittligafußballer getroffen; Michele Rizzi, 29, ist dank des Elfmeters und einem Hattrick gegen Bremen nun der sechste. Die Teamkollegen Al-Hazaimeh (links) und Rühle (Mitte) freuen sich mit. (Foto: Marco Steinbrenner/imago/Kirchner-Media)

Preußen Münsters Michele Rizzi gelingt, was vor ihm noch keiner geschafft hat.

Von Anna Dreher

Zuletzt, sagte Michele Rizzi, habe er das in der F-Jugend geschafft, als ihn noch sein Vater trainierte. So etwas prägt sich ein ins Gedächtnis, es hätte ja auch sein können, dass der Deutsch-Italiener das nie wieder hinbekommt: Vier Tore in einem Spiel will jeder Fußballer möglichst oft schießen. Die Liste derer, denen das gelingt, ist jedoch übersichtlich. Rizzi steht nun auch auf dieser Liste, er hat seinen jugendlichen Viererpack am Samstag als Profi ergänzt und das auf einmalige Weise. Dabei hatte sein Arbeitstag bescheiden angefangen.

Der Mittelfeldspieler von Drittligist Preußen Münster wurde gegen Werder Bremen II zur zweiten Halbzeit eingewechselt. Sein Team lag 0:1 hinten. Nach acht Minuten unterlief Rizzi ein Fehlpass, der nach einem schnellen Bremer Konter zum 0:2 führte. "Dann gab es zwei Optionen: Entweder ich lasse den Kopf hängen oder ich zeige Eier", sagte Rizzi, der den Kopf nicht hängen ließ. Der 29-Jährige verwandelte erst einen Foulelfmeter (56. Minute) und traf dann in der 61., 73. und 90. Minute: "Es war ein wahnsinniges Spiel. Keiner hat mehr einen Cent auf uns gesetzt. Geil."

Michele Rizzi ist damit nach Salvatore Amirante (Jena), Marcel Reichwein (Erfurt), Dominik Stroh-Engel (Darmstadt), Marcel Ziemer (Rostock) und Timmy Thiele (Jena) der sechste Spieler in der Geschichte der dritten Liga, der vier Tore in einem Spiel erzielt hat - aber der erste, dem das nach einer Einwechslung gelungen ist. Ligaübergreifend ist Rizzi damit nur ein anderer zuvorgekommen. Am 22. September 2015, beim 5:1 des FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg: Robert Lewandowski mit fünf Toren in neun Minuten. Das Spiel, sagte Rizzi nach seinen vier Toren in 34 Minuten dann noch, habe Münster nicht wegen ihm gewonnen. Er habe die Dinger halt reingemacht und stand immer wieder richtig. So kann man das natürlich auch sehen.

© SZ vom 05.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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