Dritte Liga:Shapourzadehs Aussetzer

Lesezeit: 1 min

Binde ausziehen: Schiedsrichter Marcel Schütz hat Amir Shapourzadeh (rotes Trikot) die rote Karte gezeigt. (Foto: imago/Jan Huebner)

Nach dem Platzverweis gegen den Kapitän spielen die Würzburger Kickers 0:0 gegen Rot-Weiß Erfurt. Sie haben die wenigsten Tore der dritten Liga kassiert und die wenigsten erzielt.

Von Markus Schäflein

Dass Trainer Bernd Hollerbach ein Garant für eine stabile Abwehr ist, überrascht in der dritten Fußball-Liga niemanden - schließlich war er schon zu seinen Zeiten als Fußballer als konsequenter Torverhinderer bekannt ("An mir kommt nur einer vorbei, entweder der Ball oder der Gegner"). Die Statistik, die der von Hollerbach betreute Aufsteiger Würzburger Kickers nach dem siebten Spieltag aufweist, ist dennoch beeindruckend: Nur zwei Gegentore bedeuten selbstredend den besten Wert der Liga, nur vier selbst erzielte Treffer den schlechtesten.

Dass das Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt am Samstag 0:0 endete, hatte allerdings neben Hollerbachs Liebe zur Defensive noch einen weiteren Grund: Mit offenkundiger Absicht trat Würzburgs Kapitän Amir Shapourzadeh in der 39. Minute seinem auf dem Boden liegenden Gegenspieler Luka Odak mit den Stollen auf den Rücken - eine klare Tätlichkeit, die Schiedsrichter Marcel Schütz mit der roten Karte bestrafte. Mit bereits drei roten und einer gelb-roten Karte fallen die Kickers in der Fairness-Statistik der dritten Liga, im Gegensatz zum Torverhältnis, nicht durch Minimalismus auf.

Nach einer dominant geführten ersten Hälfte mussten die Unterfranken nun 50 Minuten in Unterzahl verbringen. Dennoch wären sie vor 6337 Zuschauern fast in Führung gegangen, Christopher Bieber traf den Pfosten (54.). Als die Erfurter stärker aufkamen und bei Würzburg die Kräfte schwanden, erwies sich Torhüter Robert Wulnikowski als Rückhalt: Der 38-Jährige zeigte Paraden bei einem Schuss von Fabian Hergesell (66.) und einem Kopfball von Jannis Nikolaou (79.). In der letzten Minute wurde es noch einmal aufregend: Bei einem Zweikampf zwischen Würzburgs Clemens Schoppenhauer und Carsten Kammlott kam der Erfurter im Strafraum zu Fall, der Schiedsrichter hatte aber bereits zuvor ein Stürmerfoul erkannt. So blieb es beim torlosen Remis, mit dem Hollerbach natürlich leben konnte. "Auch wenn wir ein, zwei Einschussmöglichkeiten hatten, sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis", sagte der Trainer. "Das war absolut okay, wie wir uns nach dem Platzverweis geschlagen haben."

© SZ vom 07.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: