Dritte Liga:Bedingt zufrieden

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Die Würzburger Kickers, Absteiger aus der zweiten Liga, starten mit einem Unentschieden in Meppen, Aufsteiger aus der Regionalliga, in die neue Saison. Die umgebauten Unterfranken ärgern sich über den vergebenen Sieg.

Die favorisierten Würzburger Kickers haben sich zum Start in die neue Saison der dritten Fußball-Liga mit einem Punkt begnügen müssen. Der Zweitliga-Absteiger trennte sich auswärts 2:2 (0:1) beim SV Meppen, dem Aufsteiger aus der Regionalliga Nord. In der Anfangsphase hatten sich die Würzburger vom wuchtigen körperlichen Einsatz der Meppener beeindruckt gezeigt. Und sie gerieten durch Martin Wagner (26.) verdientermaßen in Rückstand. Kickers-Abwehrspieler Maximilian Ahlschwede, der gerade ausgewechselt werden sollte, hatte den Ball unfreiwillig mit dem Kopf verlängert.

Danach wurden die Kickers deutlich aktiver und kamen in der zweiten Hälfte auch zu Torchancen. Patrick Göbel (57.) und Björn Jopek (60.) sorgten, jeweils nach Vorarbeit von Dennis Mast, für eine 2:1-Führung. "Wir kennen uns ja schon ein bisschen", kommentierte Jopek das gelungene Zusammenspiel der beiden früheren Chemnitzer. Doch Meppens Joker Benjamin Girth (81.) rettete dem Aufsteiger einen Punkt. "Vielleicht haben einige schon gedacht, wir hätten das Spiel im Sack", sagte Torschütze Jopek der Main-Post: "Es ist aber auch sehr wichtig, das erste Saisonspiel nicht verloren zu haben."

Kickers-Trainer Stephan Schmidt war ebenfalls "bedingt zufrieden" mit dem Unentschieden. "Wir haben einfach schwer ins Spiel gefunden", sagte der Nachfolger von Bernd Hollerbach: "Wir spielen eine fantastische zweite Halbzeit, die geschmälert wird durch das Gegentor." Dass das Team nach dem 0:1 so gut zurückgekommen sei, spreche für Moral und Mentalität der Mannschaft, fand der Coach: "Aber 60 gute Minuten reichen in der dritten Liga einfach nicht aus. Wir können und wollen uns steigern, aber wir können mit dem Punkt auch leben." Kapitän Sebastian Neumann haderte etwas mit dem Ergebnis. "Wir haben nach den ersten 30 Minuten Ball und Gegner laufen lassen", sagte er: "Das 2:2 war natürlich bitter und unnötig. Wir müssen uns noch finden, und daran müssen wir weiter arbeiten."

Die Würzburger treten nach dem nur ein Jahr dauernden Gastspiel in der zweiten Bundesliga mit einem weitgehend neuen Team an, nur sieben Profis sind geblieben. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) steht für sie das erste Heimspiel gegen Werder Bremen II an, und voraussichtlich kann es nach einigem Hin und Her auch stattfinden. Trotz baurechtlicher Probleme kann der Spielbetrieb am Dallenberg plangemäß beginnen - die Zustimmung des Stadtrats in seiner Sitzung am Donnerstag vorausgesetzt. Allerdings dürfen statt bislang mehr als 13 000 Zuschauer übergangsweise nur maximal 10 000 Personen in das Stadion.

Der andere bayerische Drittligist, Aufsteiger SpVgg Unterhaching, verlor zum Auftakt 0:3 (0:0) bei der zweiten Mannschaft der Bremer. Mittelfeldspieler Levent Aycicek, der in der vorigen Saison noch in der zweiten Liga für den TSV 1860 München spielte, erzielte dabei zwei Treffer für die Bremer. "Wir haben schlecht verteidigt und körperlich nicht dagegengehalten", bemängelte Unterhachings Torwart Korbinian Müller: "Das war grundsätzlich zu wenig heute."

© SZ vom 24.07.2017 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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