Doping:"Das ist übel"

Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber, Christian Baumgartner, kritisiert die intransparente Informationspolitik des Internationalen Olympischen Komitees.

Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber, Christian Baumgartner, hat die intransparente Anti-Doping-Politik des Internationalen Olympische Komitees kritisiert. "Die Informationspolitik vom IOC ist alles andere als zu begrüßen", sagte das Exekutivmitglied des Internationalen Verbandes IWF am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Weil das IOC bisher keine Namen genannt hat, welche Sportler der Spiele in Peking und London gedopt waren, befürchtet Baumgartner, dass der von der IWF ausgesprochene Ein-Jahres-Bann gegen Russland, Weißrussland und Kasachstan voraussichtlich erst nach den Spielen in Rio wirksam wird. "Es sieht so aus, als wenn die Sperre erst im Herbst ausgesprochen werden kann", sagte er. "Das ist übel für unsere Athleten." Die IWF hatte die drei Nationen wegen zahlreicher Doping-Fälle bei den Nachkontrollen von 2008 und 2012 gesperrt. Die betroffenen Athleten müssten jedoch die Zeit bekommen, die B-Probe öffnen zu lassen. Die Ein-Jahres-Sperre wird erst nach Abschluss der Disziplinarverfahren rechtskräftig. Das ist vor Beginn der Spiele unmöglich. Am Mittwoch teilte die IWF mit, dass elf weitere Gewichtheber bei Doping-Nachtests von 2012 positiv getestet worden sind, darunter vier Russen. Sie wurden vom Weltverband vorläufig gesperrt. Unter den elf positiv getesteten Kraftsportlern sind auch sechs Silber- und Bronzemedaillen-Gewinner. Für Olympia gesperrt sind im Gewichtheben bereits Bulgarien und Usbekistan.

© SZ vom 28.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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