Denkwürdige Fußball-Trikots:Erfolgreich in Rosa

Orangefarbene Overalls, rosa Leibchen und Trikots mit psychedelischer Wirkung: Manche mögen das neue Outfit der Nationalmannschaft merkwürdig finden, doch kuriose Trikots gab es früher schon. Ein Überblick über optische Verbrechen auf dem Fußballplatz.

Von Dominik Fürst

Denkwürdige Fußball-Trikots

Deutsche Nationalmannschaft 2014

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(Foto: dpa)

Orange Overalls, rosa Leibchen und Trikots mit psychedelischer Wirkung: Manche mögen das neue Outfit der Nationalmannschaft merkwürdig finden, doch kuriose Trikots gab es früher schon. Ein Überblick über optische Verbrechen auf dem Fußballplatz. Das Trikot der deutschen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Brasilien ist präsentiert worden, Fans und Beobachter diskutieren intensiv, ob das Leibchen der Nation den Ansprüchen genügt. Aber die Kommentatoren seien getröstet: In Sachen seltsame Fußballtrikots geht es viel schlimmer.

Denkwürdige Fußball-Trikots

Das 1970er-Jahre-Standard-Dress

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(Foto: imago sportfotodienst)

Die 1970er Jahre waren in Modedingen stilprägend. Auf den Fußballplätzen bestaunten die Zuschauer Kombinationen aus knappen Höschen und hautengen Oberteilen - wie hier bei Werder Bremens Jürgen Röber in der Saison 1977/78. Heutzutage treffen die 1970er-Jahre-Outfits nicht mehr ganz den Geschmack der Zeit, wobei sie sich von findigen Marketingleuten sicherlich noch unter dem Label "Retro" vermarkten lassen.

Denkwürdige Fußball-Trikots

MSV Duisburg 1976/77

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(Foto: imago sportfotodienst)

Der Unterschied zwischen Fußballtrikots von damals und heute springt besonders am Beispiel der Torhüter ins Auge: Gerhard Heinze vom MSV Duisburg zum Beispiel verzichtete auf die klassische Kombination aus Trikot/Hose/Stutzen und versuchte, mit dem orangenen Ganzkörperoverall neue Trends zu setzen. In Modefragen folgten ihm jedoch nur Bereiche abseits des Fußballfelds, wie die Raumfahrt und der Strafvollzug.

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Hamburger SV 1976/77

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(Foto: imago sportfotodienst)

Als hätten die Fußballklüfte in den 1970ern nicht schon lustig genug ausgesehen, setzte der Hamburger SV noch eins oben drauf und bestritt einige seiner Spiele der Saison 1976/77 in Rosa. Selbst im Finale des Europapokals der Pokalsieger waren sich Manfred Kaltz, Hans-Jürgen Ripp, Willi Reimann, Caspar Memering (von rechts nach links) nicht für ihr extravagantes Dress zu schade. Der Erfolg gab ihnen am Ende Recht: Im rosa Trikot gewann der HSV den Europapokal.

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Werder Bremen 2006/07

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(Foto: imago sportfotodienst)

Kaum zu glauben, aber rosa Fußballtrikots tauchten im neuen Jahrtausend wieder auf. Tim Wiese höchstselbst sorgte in der Saison 2006/2007 für ein kurzes Revival des rosa Leibchens, und kombinierte es modebewusst mit Gelmatte, Strähnchen und Ohrring. Langfristig setzte sich sein Modetrend jedoch nicht durch - mit Wieses sportlichem Niedergang starben auch die rosa Fußballhemden aus.

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Mexikanische Nationalmannschaft 1994

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Wenn der Bildschirm grell wurde, und die Augen plötzlich weh taten, war Jorge Campos aufgetaucht. Der 1,75 Meter große mexikanische Nationaltorwart irritierte seine Gegenspieler bei den Weltmeisterschaften 1994 und 1998 mit seinen berüchtigten, schlabbrigen und quietschbunten XXL-Trikots. Ein modisches Verbrechen erster Güte, und für den Täter kam erschwerend hinzu: Jorge Campos hatte seine Outfits teilweise selbst entworfen.

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VfL Bochum 1998/99

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(Foto: imago sportfotodienst)

Nicht ganz so krass wie beim Mexikaner Campos, aber unter der Kategorie "Nachahmer" einzuordnen: Thomas Ernst im rot-türkis-blau-lila gepunkteten Torwartpullover des VfL Bochum. Die Bundesliga-Saison 1998/99 war zwar keine besonders kalte, trotzdem erfreute sich Ernst eines im Trikot integrierten Rollkragens.

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VfL Bochum 1998/99

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(Foto: imago sportfotodienst)

Solidarität wird in Bochum noch großgeschrieben, deswegen ließen die Feldspieler ihren Torwart Ernst in seinem bunten Trikot nicht allein, sondern lenkten den Blick weg von ihm auf ihre eigenen kuriosen Leibchen. Gleich neun verschiedene Farbtöne präsentierte Thorsten Kracht in der Saison 1998/99. Ob seine schlechte Laune mit den Trikotfarben zusammenhing, oder mit der Roten Karte, die er eben kassiert hat, blieb ungewiss.

Denkwürdige Fußball-Trikots

VfL Bochum 2009/10

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(Foto: imago sportfotodienst)

Und noch einmal der VfL: Die Farbe Rosa auf dem Fußballplatz mag ausgestorben sein, aber mit den pinken Outfits der Saison 2009/10 setzten die Bochumer noch eins drauf. Der heutige Schalker Christian Fuchs präsentierte diesen modischen Leckerbissen und warf dabei die Frage auf, ob er auch als Skispringer eine gute Figur abgeben würde. Stichwort: Telemark.

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Eintracht Frankfurt 1995/96

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(Foto: imago sportfotodienst)

In den 1990er Jahren waren grelle Farben auf dem Fußballfeld angesagt - das hatte keinen modischen Hintergrund, sondern beabsichtigt war allen Ernstes eine hypnotisierende Wirkung auf den Gegner. Jay Jay Okocha von Eintracht Frankfurt verwirrte seine Gegenspieler aber vor allen Dingen durch seine Dribbelkünste. Das gelbe Trikot sah zwar seltsam aus - aber schwindelig dürfte bei seinem Anblick niemandem geworden sein.

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Borussia Mönchengladbach 1989/90

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(Foto: imago sportfotodienst)

Hier war ein psychedelischer Effekt indes nicht ausgeschlossen: Uwe Kamps im lila-gelb-lila gestreiften, glänzenden Torwartsdress von Borussia Mönchengladbach, die Hose bis über den Bauchnabel nach oben gezogen. Über Geschmack lässt sich nicht streiten - dennoch geht der Keeper als Verursacher des wohl größten Modeskandals in die Bundesliga-Geschichte ein.

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