U19-EM im Fußball:Deutsche Junioren starten mit Sieg

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Zweifacher Torschütze gegen Bulgarien: Davie Selke. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Die deutschen Junioren-Fußballer lassen Bulgarien beim Auftaktspiel zur U19-EM keine Chance, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach stellt Philipp Lahm ein Abschiedsspiel in Aussicht und Mario Gomez trifft in der Saisonvorbereitung erneut für den AC Florenz.

Fußball, U19-Europameisterschaft: Mit einem souveränen 3:0 (2:0)-Sieg gegen Bulgarien sind die deutschen U 19-Fußballer erfolgreich in die EM-Endrunde gestartet. Vor etwa 500 Zuschauern im ETO Park Stadion von Györ erzielten der Bremer Davie Selke (1./56.) und Anthony Syhre von Hertha BSC (28.) die Treffer für die DFB-Auswahl, die schon im nächsten Spiel am Dienstag gegen Titelverteidiger Serbien den Halbfinaleinzug perfekt machen und sich damit auch vorzeitig die Qualifikation für die U 20-WM 2015 in Neuseeland sichern kann. "Jetzt wollen wir gegen Serbien nachlegen", sagte Trainer Sorg. Im letzten Gruppenspiel trifft die DFB-Elf am nächsten Freitag auf die Ukraine (20.15). Im ersten Gruppenspiel hatten sich Serbien und die Ukraine 1:1 getrennt.

Degenfechten, WM: Die Degenfechter Falk Spautz aus Leverkusen und Norman Ackermann vom FC Tauberbischofsheim haben im Gegensatz zum Leipziger Jörg Fiedler die erste WM-Runde nicht überstanden. Der Vorjahres-Achte Spautz schied im russischen Kasan am Sonntag im Hauptfeld der besten 64 mit 12:15 gegen Anatoli Herey (Ukraine) aus. Ackermann verlor gegen Italiens einstigen WM-Sechsten Enrico Garozzo 8:12. Der zweimalige Europameister Fiedler rettete sich beim 15:14 gegen Kweon Youngjun aus Südkorea mit großer Mühe in die Runde der Top 32. Hier trifft er auf Sten Priinits aus Estland. Der vierte Deutsche, Christoph Kneip aus Leverkusen, hatte sich als 70. nicht für die Medaillenrunde qualifiziert.

Fußball, Mario Gomez: Der deutsche Fußball-Nationalspieler Mario Gomez hat im Testspiel seines Klubs AC Florenz gegen den griechischen Erstligisten AEL Kallonis erneut getroffen. Der 29 Jahre alte Stürmer setzte am Samstag beim 3:0 (1:0) in der 90. Minute den Schlusspunkt. Gomez, der wegen mehrerer langwieriger Knieverletzungen nicht für die WM in Brasilien nominiert worden war, bereitet sich seit zwei Wochen mit Florenz in Südtirol auf die neue Saison vor. Gomez hat bei Testspielen insgesamt bereits vier Tore erzielt. Der einstige Torjäger des VfB Stuttgart und von Bayern München hatte sich Ende März eine Verletzung am Kollateralband im linken Knie zugezogen. Zuvor hatte Gomez, der im Sommer 2013 von Bayern München in die Toskana gewechselt war, bereits fünf Monate wegen Blessuren am anderen Knie pausieren müssen.

Fifa, Korruption: Fifa-Ermittler Michael Garcia will sich bei der Untersuchung der umstrittenen WM-Vergabe 2022 an Katar nicht unter Druck setzen lassen. Die Funktionäre "können sich etwas wünschen, sie können Deadlines aufstellen. Aber es ist fertig, wenn es fertig ist", sagte der amerikanische Jurist, der seit 2012 an der Spitze der Ethik-Kommission des Fußball-Weltverbandes steht, der Welt am Sonntag zu den Forderungen nach baldiger Vorlage eines Abschlussberichts. Über die bisherigen Erkenntnisse und Pläne seiner Kommission äußerte sich Garcia nicht. Ihm sei es das Wichtigste, "einen ehrlichen Job" zu machen, "und das tue ich", sagte Garcia dem Blatt und ergänzte: "Fußball hat für so viele Menschen eine so große Bedeutung. Das Spiel ist so wichtig für sie. Daraus resultiert eine große Verantwortung." Im August werde er einen ersten Bericht über die Geschehnisse rund um die Abstimmung am 10. Dezember 2010 in Zürich an Joachim Eckert, den Vorsitzenden der rechtsprechenden Kammer, weiterleiten, so Garcia. Eckerts Abschlussbericht soll nach Informationen der Welt am Sonntag bis Ende des Jahres fertig sein. Damit würde der Bericht weitaus später erscheinen als bislang geplant.

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Fußball, Philipp Lahm: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat dem zurückgetretenen Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm (30) ein Abschiedsspiel in Aussicht gestellt. Infrage komme laut dem 63-Jährigen die Neuauflage des WM-Endspiels gegen Argentinien am 3. September in Düsseldorf: "Ich habe ihm gesagt: Du musst zu dem Spiel kommen, damit wir dich würdig verabschieden", sagte Niersbach bei BFV-TV. Ob Lahm in dem Testspiel gegen die Albiceleste noch einmal eingesetzt werde, "muss der Bundestrainer entscheiden." Niersbach beharrte jedoch darauf, dass es die Pflicht des DFB sei, "einen solch außergewöhnlichen Spieler" entsprechend zu würdigen. An ein Comeback Lahms zu einem späteren Zeitpunkt glaubt Niersbach derweil nicht. "Ich weiß aus der Geschichte der Nationalmannschaft, dass es Comebacks gegeben hat. So wie bei Paul Breitner, der dann doch wiederkam. Ich kann es mir momentan aber nicht vorstellen", sagte der DFB-Chef im ZDF. Kapitän Lahm hatte am Freitag fünf Tage nach dem WM-Triumph von Rio seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft nach 113 Länderspielen bekanntgegeben. Niersbach bedauerte diesen Schritt: "Wir hätten gern mit ihm mindestens bis zur Europameisterschaft in zwei Jahren weitergemacht", aber man werde "den Entschluss respektieren."

Boxen, Arthur Abraham: Boxweltmeister Arthur Abraham bestreitet seine nächste Titelverteidigung am 27. September in Kiel. Der 34 Jahre alte WBO-Champion im Supermittelgewicht trifft dabei auf den Briten Paul Smith. Das teilte der Berliner Sauerlandstall am Sonntag mit. Abraham hat in Kiel bislang dreimal geboxt und dreimal gewonnen. "Die Statistik liest sich natürlich hervorragend. Meinen WM-Titel im Super-Mittelgewicht habe ich hier jedoch noch nicht verteidigen können", sagte der gebürtige Armenier. Abraham stand zuletzt am 3. Mai in seiner Heimatstadt Berlin im Ring. Der Punktsieg über Nikola Sjekloca aus Montenegro war der 40. Sieg im 44. Kampf seiner Karriere. In der Statistik seines drei Jahre jüngeren Herausforderers, der noch nie einen WM-Kampf bestritten hat, stehen 35 Siege aus 38 Kämpfen. Der Herausforderer ist in der unabhängigen Weltrangliste an Position 37 notiert, der Titelverteidiger auf Rang vier.

Schwimmen, EM-Qualifikation: Die EM-Kandidaten Alexandra Wenk, Vanessa Grimberg und Robin Backhaus haben bei der Qualifikation für die Schwimm-Europameisterschaften in Berlin (13. bis 24. August) die Vorlaufnormen erfüllt und damit ihre Chance auf ein Ticket für die Heim-EM gewahrt. Am letzten Tag des sogenannten Überprüfungswettkampfes in Essen blieben sowohl die Münchenerin Wenk über 100 m Schmetterling als auch die Stuttgarterin Grimberg über 200 m Brust und der Berliner Backhaus über 200 m Freistil bereits im Vorlauf unter der im Finale zu unterbietenden Zeit. Darüber hinaus schwammen in Essen auch die zuvor bereits qualifizierten Marco Koch (Darmstadt) über 200 m Brust, Steffen Deibler (Hamburg) über 100 m Schmetterling, Dorothea Brandt (Essen) über 50 m Freistil, Yannick Lebherz (Potsdam) und Clemens Rapp (Heidelberg) über 200 m Freistil sowie Jenny Mensing (Wiesbaden) und der in den USA trainierende Jan-Philip Glania über 100 m Rücken unter der geforderten Norm. Alle DSV-Schwimmer, die bei den deutschen Meisterschaften in Berlin Anfang Mai die EM-Norm unterboten haben, müssen in Essen um 1,5 Prozent höhere Richtzeiten im Finale erreichen. 20 Schwimmer haben ihr Ticket für die Heim-EM bereits sicher, hinzu kommt der für die Titelkämpfe gesetzte Weltrekordler Paul Biedermann (Halle/Saale), der nach zweiwöchiger Krankheitspause seinen Trainingsrückstand aufholt. Alexandra Wenk, Vanessa Grimberg und Robin Backhaus könnten am Nachmittag dazukommen. Das endgültige EM-Aufgebot wird am Montag nominiert.

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