Bundesliga-Vorschau:Kratzen, beißen, kontrollieren

Verliert Bayerns Toni seine gute Laune? Bremens Pizarro dürfte sie schon verloren haben, er ist für dieses Samstag aus dem Kader gestrichen. Die Vorschau auf den 21. Spieltag.

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Vor dem Spiel hatte der Schalker Gerald Asamoah erklärt: "Wir werden kratzen, beißen und alles tun, was dazugehört." Nun, es ging dann auch recht hart zu, am Ende konnten aber keiner gewinnen, weil Mohamed Zidan (Bild) noch das 1:1 erzielte. Schalke 04 - Borussia Dortmund 1:1 (1:0) Schalke: Neuer - Rafinha, Höwedes, Krstajic (10. Altintop), Kobiaschwili - Westermann, Jones, Engelaar - Farfan, Kuranyi, Asamoah. - Trainer: Rutten Dortmund: Weidenfeller - Owomoyela, Felipe Santana, Subotic, Schmelzer - Kringe (75. Kullmann), Kehl, Sahin - Boateng (46. Zidan), Hajnal - Frei (58. Valdez). - Trainer: Klopp Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding) Tore: 1:0 Kuranyi (20.), 1:1 Zidan (81.) Zuschauer: 61.673 (ausverkauft) Gelbe Karten: Höwedes (3) - Boateng (3), Schmelzer, Kehl (4), Valdez (3)Foto: Getty

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Energie Cottbus - Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr)Bei Werder Bremen weiß man nach dem 20. Spieltag immer noch nicht so recht, was man halten soll von dieser Saison, den Ergebnissen und den Leistungen der Mannschaft. Die spielt meist gefällig, sie gibt jedoch zu viele Punkte ab und steht derzeit nur auf Platz zehn in der Tabelle.Vor dem Spiel in Cottbus nun bietet ein Umstand neuerdings eine lapidare Antwort darauf, warum Bremen in dieser Saison einfach nicht ins Laufen kommt: Claudio Pizarro (Bild rechts) verpasste das Abschlusstraining, weil er von einer Reise zu seiner Familie nach London zu spät zurückkam. Ergebnis: Trainer Thomas Schaaf suspendierte den Peruaner für diesen Samstag.Selbst die besten Spieler müssen heutzutage ein bisschen Disziplin mitbringen.Foto: ddp

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Borussia Mönchengladbach - Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr)Wenn es neben der Tabelle eines weiteren Beweises bedurft hätte, dass Hannover 96 in der Krise steckt, so lieferte ihn jetzt Trainer Dieter Hecking: Sein Team stehe angesichts des zwölften Platzes weiterhin unter Zugzwang, aber bei Gladbach liege der "Druck deutlich höher", sagte Hecking auf der Hannoveraner Vereinshomepage.So weit ist mit 96 schon gekommen: Platz zwölf, ein Sieg aus den jüngsten fünf Spielen - und nun versucht es Hecking, ein Trainer der modernen Schule, auch noch mit dem ältesten Psychotrick, seit es das Abstiegsgespenst gibt: Er spricht dem Gegner den höheren Druck zu, um die eigenen Spieler zu entlasten.Überboten wurde Hecking allerdings vom Abstiegsgespenst selbst, das in dieser Saison in Person von Hans Meyer auftritt: "Ich erwarte 90 Minuten Kampf", sagte Meyer vor dem Duell gegen Hannover - ein Ansage, die nun wirklich ins Museum der Motivationstricks gehört.Foto: AP

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Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr)Normalerweise gehört es zu Abläufen in der Bundesliga, dass sich ein Trainer nach umstrittenen Szenen trotzig vor die Kamera und dort vor der Kamera wiederum trotzig vor seine Mannschaft stellt. Egal, wie deutlich die Fernsehkameras zeigen, dass der Spieler X ein Foul begangen hat - der Trainer relativiert das meistens. Egal, wie deutlich die Fernsehkameras zeigen, dass der Spieler Y eine Schwalbe fabriziert hat - der Trainer bestreitet das meistens.Insofern sorgte Eintrachts Coach Friedhelm Funkel in dieser Woche für ein ziemlich seltenes Ereignis. Nachdem sein Angreifer Martin Fenin (im Bild) zuletzt mehrfach in strittige Szenen verwickelt war, stellte er sich nicht uneingeschränkt vor den Tschechen, sondern gab ihm eine Teilschuld daran, dass der Schiedsrichter keine Elfmeter pfiff. "Ich habe nichts gegen Schlitzohrigkeit, aber Martin übertreibt es. Er fällt ja auch immer so spektakulär und theatralisch. Und wer das häufig macht, verliert an Glaubwürdigkeit bei den Schiedsrichtern. Womöglich hat die Mannschaft gegen Wolfsburg deshalb zwei Punkte verloren. Das geht natürlich nicht", sagte Funkel in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau.Mal sehen, wie sich Fenin am Samstag im Strafraum des Karlsruher SC verhalten wird.Foto: ddp

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VfL Wolfsburg - Hertha BSC Berlin (Samstag, 15.30 Uhr)Hertha ist Tabellenführer, und es gab nicht wenige Fußball-Beobachter, die diesen Satz in den vergangenen Tagen mehrfach lesen mussten, bis sie ihn auch glaubten. Denn was sich rund um die Hertha abspielte, erinnerte nicht gerade an das, was normalerweise einem überraschenden Tabellenführer widerfährt.Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann warf den Berliner eine "rein destruktive Spielweise" vor - als sei nicht Lucien Favre der Hertha-Trainer, sondern Alexander Ristic. Der Doppel-Torschütze aus dem Bayern-Spiel, Andrej Voronin (links im Bild), weiß noch nicht, ob er auch in Zukunft in der Hauptstadt spielen oder lieber den Verein wechseln will. Und dazu gibt es ja noch Marko Pantelic (rechts) als ständigen Unruheherd.Doch Klinsmann hin, Voronin und Pantelic her: Wenn die Hertha am Samstag gegen Wolfsburg siegt, dann glauben die Fußball-Beobachter deutlich schneller, dass Hertha Tabellenführer ist.Foto: dpa

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FC Bayern - 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr)Am Mittwochmittag sah Luca Toni schon wieder prima aus, ganz anders als zuletzt im Spiel gegen Dortmund (in dem er ausgewechselt wurde) oder in Berlin (wo er vorzeitig wegen Schmerzen abtrat). Mittwochmittag lachte und lief der Italiener über den tiefen Rasen an der Säbener Straße, als seien die jüngsten Meldungen über Achillessehnenprobleme eine grandiose Erfindung des Boulevards. Hatte nicht sogar der Manager seine Sorge ausgedrückt, die Sache könne schlimmstenfalls "chronisch" werden?Drei Tage vor dem Heimspiel gegen Köln nahm der Stürmer jedoch wieder beschwerdefrei am Training teil - als habe ihm die Aussicht, Ersatzmann Lukas Podolski könnte ausgerechnet gegen seinen alten, neuen Klub ein Comeback geben, zur Wunderheilung verholfen. Ein Viertelstündchen früher als die Kollegen ist Toni in die Kabine gegangen, das schon, aber er grüßte fröhlich die Fans. Wetten, dass er spielen kann?Foto: Getty

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Arminia Bielefeld - VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr)Weil Preußen Münster den bezahlten Fußball seit Jahren nur aus der Ferne sieht, haben die Bielefelder Fans den VfL Bochum als neuen Erzrivalen ausgeguckt. Dabei sind sich die Vereine durchaus ähnlich: Beide erlebten bislang eine recht verkorkste Saison, die durch einen kurzfristigen Aufschwung etwas weniger verkorkst erschien: Arminia holte Unentschieden gegen Dortmund und Hertha und gewann gegen Bremen. Bochum schlug Karlsruhe und zuletzt Schalke 04.Schlecht für Bielefeld: Top-Torjäger Artur Wichniarek (zwölf Saisontore) droht wegen einer Leistenverletzung auszufallen. Schlecht für Bochum: Nachdem Arminia-Keeper Dennis Eilhoff seinen Vertrag bis 2011 verlängert hat, kann er sich wieder ganz auf Fußball konzentrieren. Beim 0:2 gegen Hamburg war ihm zuletzt ein grober Fehler unterlaufen. In der Kicker-Rangliste der Bundesliga-Torhüter gehört Eilhoff aber weiterhin zu den besten Fünf - Bochums Keeper Fernandes erlebt eine etwas verkorkstere Saison, er folgt auf Platz 17.Foto: Getty

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VfB Stuttgart - 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr)Die Loblieder auf Hoffenheim, das in der Hinrunde die Hierarchie in Fußballdeutschland auf den Kopf stellte, kamen zu früh: Erst jetzt, nach zwei sieglosen Spielen in Folge, wird Ralf Rangnicks Projekt so richtig spannend. Jetzt wird sich zeigen, wie der Aufsteiger mit einer verkorksten Phase umgeht - und was passiert, wenn sich diese Phase zu einer Krise ausweitet.Erste Anzeichen von Panik gibt es schon: Trainer Rangnick und Manager Jan Schindelmeiser wollen laut Bild ab sofort "alle Termine neben dem Fußball" kontrollieren. Muss Nationalspieler Andreas Beck in Zukunft jedes Buch absegnen lassen, dass der Literaturliebhaber vor dem Schlafengehen lesen möchte? Darf Timo Hildebrand nur noch einmal im Monat zum Friseur? Und wie passt das mit Rangnicks Philosophie vom gallischen Fußballdorf zusammen, wo Asterix und Obelix sich doch nachweislich gegen alle (römischen) Einschränkungen wehren, um ihre liberale Lebensweise zu erhalten?Vorbildlich hingegen der VfB Stuttgart, wo der ehemalige Nationaltorhüter Jens Lehmann keine Strafe fürchten muss - egal, ob er dem Schiedsrichter den Vogel zeigt oder wie zuletzt seinem Mitspieler Khalid Boulahrouz das Stirnband vom Kopf reißt. Die Stuttgarter lassen ihn gewähren - womöglich hat der Tabellensiebte, im Gegensatz zu Hoffenheim, die Saison schon als "verkorkst" abgehakt.Foto: AP

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Bayer Leverkusen - Hamburger SV (Sonntag, 17 Uhr)Weil derzeit fünf Mannschaften realistische Chancen auf den Titel haben, vergeht ja kaum ein Spieltag ohne ein "entscheidendes Duell um die Meisterschaft" - nur um dann festzustellen, dass auch diese Partie keine entscheidende um die Meisterschaft war. Nun also tritt der HSV in Leverkusen an und Trainer Martin Jol wird wohl erneut würfeln, wen er im Sturm aufstellen wird.Im Hinspiel haben Olic, Petric und Guerrero je ein Tor erzielt. In der Bundesliga traf zuletzt Guerrero, im Uefa-Cup Olic, während Petric zwei Treffer vorbereitete. Bei Leverkusen hat man diese Würfel-Probleme nicht: Da trifft Patrick Helmes - und zwar fast immer.Foto: dpa

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