Bundesliga:Video assistiert

Lesezeit: 1 min

Die Bundesliga startet in dieser Saison ein Pilotprojekt zur Schiedsrichter-Unterstützung. Noch darf der Video-Assistent allerdings nicht mit dem Haupt-Schiedsrichter kommunizieren - der Testlauf dient der Schulung des Personals.

Mit dem Start der neuen Saison beginnt im deutschen Fußball auch eine Testphase für den viel diskutierten Video-Beweis. Diese findet an jeweils vier Bundesliga-Partien pro Spieltag zunächst aber nur "offline" statt. Es gibt also keine Kommunikation zwischen dem Video-Assistenten und dem Haupt-Schiedsrichter und keine Eingriffsmöglichkeiten von außen. Es soll so lediglich das System getestet und das Personal geschult werden. Nur bei einigen Freundschaftsspielen soll der Video-Assistent dem Schiedsrichter im Stadion bereits in dieser Saison Hinweise geben können. In der Bundesliga ist das erst in der Spielzeit 2017/18 möglich, dann aber bei allen neun Begegnungen pro Spieltag.

Der nationale wie der internationale Fußball lehnten technische Hilfsmittel für die Schiedsrichter lange ab. Erst nach einer Vielzahl von Fehlentscheidungen sowie immenser Kritik setzte ein Umdenken ein. Zunächst ermöglichte das fürs Regelwerk zuständige International Football Association Board (Ifab) die Torlinientechnik, die nur die Frage klärt, ob der Ball vollständig hinter der Linie ist oder nicht. In der Bundesliga kommt diese seit 2015 zum Einsatz. Zudem erlaubt das Ifab nun Tests mit dem Videobeweis, der gemäß der strikten Bedingungen in vier Situation eingesetzt werden darf: Tor, Elfmeter, Platzverweis sowie Spielerverwechslung bei gelber und roter Karte. Neben der Bundesliga experimentieren unter anderem die Ligen in den USA und den Niederlanden damit.

Als Video-Assistenten fungieren zunächst aktive oder jüngst ausgeschiedene Bundesliga-Schiedsrichter. Sie sitzen nicht wie in den Niederlanden in einem Van in Stadionnähe, sondern an einem zentralen Standort in Köln. Dies erscheine derzeit als technisch besser umsetzbare Lösung, teilt die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit. In der Zentrale sollen die einzelnen Video-Assistenten während des Spiels aber keinen Kontakt zueinander haben, sondern jeder in einem eigenen Zimmer das jeweils zugewiesene Spiel verfolgen.

© SZ vom 26.08.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: