Bundesliga:Ingolstadt beschwert sich

Über Lars Stindls Hand-Tor wird kontrovers diskutiert. Der DFB-Schiedsrichterchef hält den Treffer für irregulär, seine Anerkennung jedoch für begründbar. Die leidtragenden Ingolstädter fühlen sich zum wiederholten Mal benachteiligt.

Zur emotionalen Debatte um das Hand-Tor von Lars Stindl beim 2:0 von Borussia Mönchengladbach beim FC Ingolstadt steuerte der DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich am Montag eine offizielle Verbandsmeinung bei. Fröhlichs Urteil: irreguläres Tor. Es bleibe "schlussendlich nur die Erkenntnis, dass es sich um ein regeltechnisch absichtliches und somit strafbares Handspiel" handele. Fröhlich plädierte auf Absicht, weil der Arm aktiv zum Ball gegangen sei; dies sei der "wesentliche Aspekt der Regelauslegung". In den Stunden nach dem Spiel war auch beim betroffenen Schiedsrichter Christian Dingert offenbar die Erkenntnis gereift, dass ihm ein Fehler unterlaufen war. Er hätte nach Studium der Fernsehbilder "vermutlich" eine andere Entscheidung getroffen, hieß es auf der Homepage des DFB. Gleichzeitig - und das bleibt ein Kuriosum dieses speziellen Regelwerks - war die Entscheidung von Dingert durchaus begründbar.

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(Foto: Sven Simon/ddp images)

Regelwidrig? Lars Stindl (rechts) bugsiert einen abgefälschten Ball aus nächster Nähe und vermutlich unabsichtlich mit dem Arm über die Linie.

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(Foto: Christopher Ne/firo)

Regelwidrig! Der Hannoveraner Leon Andreasen baggert den abgefälschten Ball mit voller Absicht mit dem Arm über die Torlinie.

Dennoch fühlen sich die Ingolstädter mehr denn je um ein besseres Ergebnis gebracht. Dingerts Einsicht nötige ihm Respekt ab, sagte FCI-Geschäftsführer Harald Gärtner am Montag, betonte aber auch: "Wir haben ein wichtiges Spiel verloren durch - da wiederhole ich mich bewusst - eine klare Fehlentscheidung." Nach 22 Saisonspielen entstehe "leider der Eindruck, dass wir wiederholt benachteiligt wurden. Ich will nicht jammern, aber ich mahne vor dem Saison-Endspurt noch einmal mit Nachdruck an, dass wir in kritischen Situationen korrekt behandelt werden und uns als kleinerem Klub der nötige Respekt entgegengebracht wird."

© SZ vom 28.02.2017 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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