Borussia Mönchengladbach:Die Fohlen sind wieder da

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Zum ersten Mal spielt die Borussia aus Gladbach in der Champions League. Das erinnert viele ältere Fans an eine glorreiche Mannschaft aus den 70er-Jahren.

Von Ulrich Hartmann

Wenn man sich den Weg zum Mönchengladbacher Stadion aufschreiben will, braucht man einen großen Zettel. Man muss von der Helmut-Grashoff-Straße in die Dr.- Adalbert-Jordan-Straße abbiegen und die Hennes-Weisweiler-Allee bis zum Haupteingang weitergehen. Dann ist man am Borussia-Park. Ohne den früheren Trainer Hennes Weisweiler, den früheren Manager Helmut Grashoff und den früheren Präsidenten Adalbert Jordan wäre Borussia Mönchengladbach nicht das, was es heute ist.

Sie haben den Boden bereitet für jene Erfolge, die der Verein wieder feiert. Heute heißt der Trainer Lucien Favre, der Manager Max Eberl und der Präsident Rolf Königs. Unter ihrer Führung hat sich Gladbach zum ersten Mal für die Champions League qualifiziert. Dass man die Borussen heute mit denen der Siebziger- und Achtzigerjahren vergleicht, ist für sie das schönste Kompliment. Sie haben den Fußball in Mönchengladbach wiederbelebt. Weil der Trainer Weisweiler in den Siebzigerjahren viele junge Spieler einsetzte, nannte ein Journalist diese Mannschaft "Fohlenelf". So werden die Gladbacher seither immer wieder genannt.

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(Foto: dpa/getty)

Borussia Mönchengladbach Stadion: Borussia-Park Plätze: 54.010 Gegründet: 1900 Größte Erfolge: Uefa-Cup-Sieger (1975, 1979), Deutscher Meister (5mal, zuletzt 1977), DFB-Pokalsieger (1960, 1973, 1995)

U14-Prognose: Die Gladbacher haben zwei wichtige Spieler verloren, Christoph Kramer und Max Kruse. Aber ihren allerwichtigsten Mann haben sie behalten: Ihren Trainer Lucien Favre. Platz drei bis sechs.

"Das Comeback der Fohlenelf", titeln deshalb heute viele Zeitungen. Trainer Favre setzt wie damals Weisweiler viele junge Spieler ein. Tony Jantschke, Julian Korb, Granit Xhaka, Patrick Herrmann, Thorgan Hazard oder der neue Stürmer Josip Drmic - sie sind alle erst Anfang bis Mitte 20, haben noch viele Jahre Fußball auf hohem Niveau vor sich. "Fohlen" eben. Interessanterweise ist der Trainer, der so gern und gut mit so vielen jungen Spielern arbeitet, der älteste Trainer in der Bundesliga. Der Schweizer Favre ist 57 Jahre alt und hat die Gladbacher übernommen, als sie 2011 fast in die zweite Liga abgestiegen wären. Er rettete sie damals vor dem Abstieg und führte sie jetzt in die Champions League. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn am Stadion irgendwann auch mal nach ihm eine Straße benannt würde.

© SZ vom 14.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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