Borussia Dortmund:Kitschige Abschiedsstory

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Sebastian Kehls Siegtor im Pokal-Viertelfinale gibt dem BVB die Chance, die Saison zu retten.

Von Freddie Röckenhaus, Dortmund

Sebastian Kehl hat schon oft erzählt, dass sein Sohn Luis, inzwischen acht Jahre alt, zu seinen Kritikern gehört: "Er sagt immer, dass ich mehr Tore schießen muss." Die meisten Erwachsenen wissen, dass das für einen defensiven Mittelfeldspieler wie Kehl nicht immer leicht ist. Man hat ja meist andere Pflichten. Nur an diesem späten Abend, es ging auf 23 Uhr zu, in der Verlängerung, in der 107. Minute, da hat er einen Torschuss aus dem Bein geschleudert, über den sie in Dortmund noch lange sprechen werden: volley genommen, aus zwanzig Metern, ein Strahl von einem Schuss, der noch leicht den Innenpfosten touchiert, als wolle er Torwart Baumann noch ein bisschen necken. Sebastian Kehl rutschte auf den Knien über den Rasen wie Mick Jagger über die Bühne.

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