Biathlon-Weltcup:Arnd Peiffer sprintet auf Platz drei

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Aus Platz drei in Finnland: Arnd Peiffer. (Foto: dpa)

Der deutsche Biathlet läuft im Weltcup auf das Treppchen, die Frauen enttäuschen abermals. Severin Freund beweist in der Qualifikaton der Skiflug-WM seine Medaillenambitionen. Trabzonspor erhält nach Spielabbruch gegen Fenerbahce harte Strafe.

Biathlon, Finnland: Arnd Peiffer ist zum Auftakt des vorletzten Biathlon-Weltcups im finnischen Kontiolahti im Sprint auf Rang drei gelaufen. Der 26-Jährige leistete sich am Donnerstag über die Zehn-Kilometer-Distanz eine Strafrunde, schaffte aber dank der besten Laufzeit zum dritten Mal in dieser Saison den Sprung auf das Podium. Auf den siegreichen und fehlerfrei gebliebenen Norweger Johannes Thingnes Bö hatte Peiffer 7,2 Sekunden Rückstand. Auf den zweitplatzierten französischen Olympiasieger Martin Fourcade, der ebenfalls alle zehn Scheiben traf, war es nur eine Zehntelsekunde. "Da ärgert man sich schon ein bisschen über den Fehler", sagte Peiffer in der ARD. Die starke Teamleistung rundeten Benedikt Doll (0) als Neunter, Simon Schempp (0) als Zehnter und Erik Lesser (1) auf Rang 13 ab. Florian Graf (2) kam abgeschlagen ins Ziel. Daniel Böhm fehlte erkrankt.

Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) hat indes in Kontiolahti für das beste Ergebnis der deutschen Biathletinnen gesorgt. Die 26-Jährige wurde beim Sieg der Lokalmatadorin Kaisa Mäkäräinen mit 49 Sekunden Rückstand Achte und schaffte damit ihr drittbestes Saisonresultat. Die achtmalige Weltmeisterin Andrea Henkel (Großbreitenbach) enttäuschte bei ihrer Abschiedstournee als 30. mit zwei Schießfehlern und 1:39,2 Minuten Rückstand. Nadine Horchler (Willingen), die zuvor öffentlich Kritik an ihrer Nichtberücksichtigung für den Weltcup in Pokljuka gebübt hatte, lag als 43. über zwei Minuten hinter Mäkäräinen. Vanessa Hinz (Schliersee) kam sogar nur auf Platz 60.

Skifliegen, WM: Severin Freund hat mit dem zweitbesten Sprung in der Qualifikation seine Medaillenambitionen bei der Skiflug-WM eindrucksvoll untermauert. Der Team-Olympiasieger flog in Harrachov auf 204 Meter. Besser war nur der Slowene Peter Prevc, der nach der Landung bei 214 Metern allerdings in den Schnee griff. Andreas Wellinger, Michael Neumayer und Markus Eisenbichler schafften ebenfalls problemlos den Sprung in den Einzelwettbewerb am Freitag und Samstag, in dem Freund nach seiner ersten Einzelmedaille bei einem Großereignis greift. "Topfavorit ist sicher Peter Prevc. Aber das Podium hat drei Plätze. Ich werde angreifen und alles dafür tun, dass ich vorne reinkomme", sagte Freund.

Fußball, Türkei: Nach dem abgebrochenen Spitzenspiel der höchsten türkischen Fußball-Liga gegen Tabellenführer Fenerbahce Istanbul ist Gastgeber Trabzonspor zu sechs "Geisterspielen" verurteilt worden. Dies gab die Disziplinarkommission des türkischen Verbandes TFF bekannt. Über die Spielwertung wurde noch nicht entschieden. Die Begegnung war am Montagabend beim Stand von 1:0 für die Gäste aus Istanbul abgebrochen worden, nachdem Fans Knallkörper, Steine, Messer und eine Türklinke auf das Feld geworfen hatten. Kurz vor Ende der ersten Hälfte war ein Feuerwerkskörper in der Nähe von Fenerbahce-Keeper Volkan Demirel explodiert, die Istanbuler Spieler und die Unparteiischen verließen daraufhin das Feld.

Ski alpin, USA: US-Skifahrer Bode Miller will seine Karriere auch in der kommenden Saison fortsetzen. Dies kündigte der 37-Jährige beim Weltcup-Abschluss im schweizerischen Lenzerheide an. "Ich bin frustriert und gerade ziemlich kaputt, aber ich denke, dass ich in diesem Sport noch mehr zu erledigen habe", sagte der 37-Jährige. "Ich denke, dass ich noch mithalten kann", betonte Miller. Wenn er gesundbleibe, sei der Plan, in der kommenden Saison anzutreten. Beim Super-G am Donnerstag belegte der Amerikaner den dritten Platz - genau wie bei Olympia in Sotschi, wo er zum ältesten Medaillengewinner im alpinen Skisport avanciert war. Allerdings musste Miller auch etliche schmerzliche Niederlagen einstecken, unter anderem bei der Abfahrt in Kitzbühel. Insgesamt beschrieb er die vergangenen Monate als frustrierende Zeit mit etlichen knappen Niederlagen und vielen schlimmen, dummen Fehlern.

Tennis, Indian Wells: Tennisprofi Tommy Haas hat im Achtelfinale des ATP-Masters-Turniers von Indian Wells eine Überraschung verpasst. Deutschlands Nummer eins musste sich am Mittwoch (Ortszeit) im US-Bundesstaat Kalifornien nach 85 Minuten seinem Kumpel Roger Federer mit 4:6, 4:6 geschlagen geben. Für den ehemaligen Weltranglisten-Ersten aus der Schweiz war es der 13. Sieg gegen den 35-jährigen Haas. Mit dem gebürtigen Hamburger ist der letzte deutsche Profi in Indian Wells ausgeschieden. Das Hartplatz-Event ist mit einem Preisgeld von 6,17 Millionen Dollar dotiert.

Bundesliga, Dortmund: Fußball-Nationalspieler Marco Reus muss im Heimspiel von Borussia Dortmund gegen seinen ehemaligen Club Borussia Mönchengladbach höchstwahrscheinlich zuschauen. "Wenn über Nacht nichts Außergewöhnliches passiert, wird Marco am Samstag nicht zur Verfügung stehen", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp am Donnerstag. Reus klagte zuletzt über muskuläre Probleme, die ihn zur Trainingspause zwangen. Dafür ist wieder mit Robert Lewandowski zu rechnen. Der Pole hatte im Training der Nationalmannschaft vergangene Woche eine Kreuzbanddehnung erlitten und das Spiel in Freiburg verpasst.

"Bei Robert sieht es deutlich besser aus. Wenn er das Abschlusstraining am Freitag mitmachen kann und sich gut fühlt, sehe ich keine Problem bei ihm", erläuterte Klopp. Der Top-Angreifer könnte somit wegen der Ausfälle von Reus und Henrich Mchitarjan (Gelb-Sperre) auf die zentrale Offensive-Position rücken. Klopp will noch abwarten, wer tatsächlich spielen kann. "Wir haben im Training verschiedene Varianten probiert. Das sah alles nicht schlecht aus."

Der Tabellen-Zweite will sich von der aktuellen Negativserie der Gladbacher, die seit neun Bundesligaspielen ohne Sieg sind, nicht blenden lassen. "Die Qualität der Spieler hat ja nicht gelitten", meinte Klopp, der das Hinspiel als große Motivation sieht. Seinerzeit verlor der BVB trotz großer Überlegenheit und vieler Chancen mit 0:2: "Das Hinspiel ist schon thematisiert worden", sagte Klopp. "Ich weiß noch, dass ich damals direkt danach das Rückspiel zur Partie des Jahres ausrufen wollte."

Bundesliga, Mainz: Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 hat die im Sommer auslaufenden Verträge mit Kapitän Nikolce Noveski und Torhüter Loris Karius jeweils um ein Jahr bis Juni 2015 verlängert. Der Tabellen-Siebte nutzte wie erwartet in beiden Fällen die vertraglich vereinbarten Optionen. Innenverteidiger Noveski (34) spielt seit 2004 im Mainzer Trikot und ist mit 237 Bundesligapartien der Erstliga-Rekordspieler der Rheinhessen. Schlussmann Karius steht beim FSV seit 2011 unter Vertrag. Im vergangenen Herbst schaffte der 20-Jährige den Sprung ins Bundesliga-Team. Seit dem zwölften Spieltag steht Karius im Mainzer Tor.

Bundesliga, Bremen: Ironisch hat Werder Bremens Trainer Robin Dutt auf die bevorstehende Premiere seines Kollegen Huub Stevens für den VfB Stuttgart beim Bundesliga-Gastspiel der Schwaben am Samstag in der Hansestadt reagiert. "Da kann ich ja jetzt alle Analysen in den Papierkorb schmeißen", sagte der Werder-Coach vor dem Duell der beiden abstiegsbedrohten Mannschaften. Ungeachtet ihrer prekären Tabellensituation hat Dutt von den Stuttgartern eine hohe Meinung: "Sie sind nicht so schlecht wie ihr aktueller Tabellenstand. Eigentlich müssten sie im gesicherten Mittelfeld stehen."

Derweil hofft der Klub weiterhin auf den Verbleib von Führungsspieler Aaron Hunt. Sportchef Thomas Eichin dementierte am Donnerstag Medienberichte, wonach der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler den Hanseaten bereits abgesagt habe. "Das sind wilde Spekulationen. Es gibt keinen neuen Stand", sagte Eichin. Lange Zeit möchte der Bremer Geschäftsführer allerdings nicht mehr auf eine Entscheidung warten. "Noch geben wir ihm die Zeit, aber das kann sich auch schnell ändern", erklärte der Ex-Profi. Im Sommer läuft der Kontrakt von Hunt, der seit 2001 in Bremen spielt, aus.

Formel 1, Australien: Die Formel-1-Fahrer Nico Rosberg und Adrian Sutil haben die neuen Gewichtsbeschränkungen in der Königsklasse scharf kritisiert. "Es ist schade, dass der Sport so in diese Richtung gegangen ist. Das ist schon ein bisschen wie bei den Skispringern oder den Radfahrern", sagte Rosberg vor dem Saisonauftakt am Sonntag (7 Uhr) im australischen Melbourne. Im Winter mussten die Fahrer durch die umfassenden Regeländerungen mehr denn je auf die eigenen Kilos achten. Grund dafür ist das im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegene Gewicht der Autos. Zwar hat der Weltverband FIA das Mindestgewicht des Fahrzeug-Piloten-Pakets bereits von 642 auf 690 Kilo erhöht, doch das reicht längst nicht aus. Die ohnehin schon schmächtigen Fahrer mussten weiter abspecken.

"Es ist ein klarer Nachteil, groß zu sein. Man wird hier bestraft", sagte Sauber-Pilot Adrian Sutil, mit 1,83 m einer der Längsten im Fahrerfeld: "Das ist nicht fair, denn wir großen Fahrer können einfach nichts dafür. Ich hoffe sehr, dass das sehr bald wieder geändert wird." Das würde sich auch Rosberg wünschen. "Es ist dieses Jahr sehr extrem mit dem Gewicht, ich musste sehr darauf achten und versuchen, auf mein Gewichtsminimum zu kommen", sagte der dreimalige Grand-Prix-Sieger, der im Winter vier Kilo abgenommen hat.

Ein Kilo mehr oder weniger macht pro Rennrunde etwa 0,035 Sekunden Unterschied aus. "Diese Zeit fehlt einfach, das kann man unmöglich aufholen, und das ist unfair", sagte Sutil, der vor den Gefahren eines möglichen Magerwahns in der Königsklasse warnte: "Wenn man schon am Limit ist, kann man nicht einfach noch mal fünf Kilo verlieren. Ich muss mich immer noch gut fühlen."

Bundesliga, Freiburg: Der abstiegsgefährdete SC Freiburg hat den Vertrag mit Abwehrspieler Christian Günter vorzeitig verlängert. Der 21 Jahre alte Fußball-Profi spielt seit der C-Jugend bei dem badischen Bundesligisten. In der ersten Liga kam der U20-Nationalspieler bislang auf 26 Einsätze. Zur Vertragsdauer gab der SC wie üblich nichts bekannt. "Christian Günter hat eine tolle Entwicklung genommen und sich nicht zuletzt durch seine professionelle Einstellung und gute Mentalität ein Fundament mit einer interessanten sportlichen Perspektive erarbeitet", sagte SC-Sportdirektor Jochen Saier. Günter erklärte: "Die Art und Weise, wie mich der SC bei meiner fußballerischen und beruflichen Ausbildung begleitet hat, ist hervorragend. Ich habe gemeinsam mit dem Verein noch viel vor und freue mich sehr über die vorzeitige Vertragsverlängerung."

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