Biathlon in Ruhpolding:Von Rang 18 auf zwei

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Evi Sachenbacher-Stehle: Starker Auftritt in Ruhpolding (Archivbild) (Foto: dpa)

Das Staffelrennen in Ruhpolding startet für Deutschland miserabel, doch dann stürmen die Biathletinnen doch aufs Podium. Evi Sachenbacher-Stehle kann fulminant aufholen, Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand bleiben fehlerfrei. Läuferisch ist Russland aber noch stärker.

Mit einer furiosen Aufholjagd hat die frühere Langläuferin Evi Sachenbacher-Stehle der deutschen Biathlon-Staffel beim Heim-Weltcup in Ruhpolding den Weg zu Platz zwei gewiesen. Während die plötzlich krank gewordene Andrea Henkel ihren Kolleginnen im Hotelzimmer die Daumen drückte, zeigte die 33-jährige Sachenbacher-Stehle bei ihrem Weltcup-Debüt in der bayerischen Heimat vor knapp 15.000 Zuschauern auf der mit Alt- und Kunstschnee präparierten Loipe eine starke Vorstellung. "Das war ein cooles Rennen", sagte sie nach Platz zwei hinter Russland.

Nach einer Strafrunde von Startläuferin Franziska Preuß brachte die Langlauf-Olympiasiegerin ihr Team auf der zweiten der vier Runden über jeweils sechs Kilometer von Platz 18 zurück an die Spitze. Sie holte einen Rückstand von fast einer Minute auf. Laura Dahlmeier und Henkel-Ersatz Franziska Hildebrand brachten den dritten Podestplatz im dritten Staffelrennen dann sicher ins Ziel. 6,2 Sekunden lag das deutsche Quartett am Ende hinter Russland. 10,2 Sekunden betrug der Vorsprung auf die drittplatzierten Norwegerinnen.

"Ich bin irgendwie ratlos, was da falsch läuft", sagte Preuß nach ihrem Blackout am Schießstand. Doch als Evi Sachenbacher-Stehle ins Ziel kam, lachte auch Preuß wieder. "Ich bin froh, dass es noch gut ausgegangen ist", sagte die 19-Jährige. Sachenbacher-Stehle, die Neu-Biathletin aus dem wenige Kilometer entfernt gelegenen Reit im Winkl, benötigte nur einen Nachlader. Sachenbacher-Stehle macht damit weiter Werbung in eigener Sache - auch für einen Staffel-Platz in Sotschi.

Als Laura Dahlmeier an Position drei unterwegs war, kam es an der Strecke zu einem Wortgefecht zwischen dem deutschen Betreuer Ricco Groß und Wolfgang Pichler. Der Ruhpoldinger, Trainer der Russinnen, feuerte an einem Anstieg seine Athletin an, stand dabei aber Dahlmeier im Weg. "Da war ein bischen wenig Platz für mich zum Überholen", sagte Dahlmeier.

In Ruhpolding geht es am Donnerstag mit dem Rennen der Männer-Staffeln (14:30 Uhr/ZDF und Eurosport) weiter, ehe von Freitag bis Sonntag die Einzel- und Verfolgungsrennen auf dem Programm stehen. Dann will auch Andrea Henkel, die ihre letzten Wettbewerbe in Deutschland bestreitet, wieder dabei sein - falls ihre Magenprobleme bis dahin überwunden sind.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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