Biathlon in Östersund:Abbruch beim dritten Schießen

Lesezeit: 1 min

Der Wind weht zu stark: Die Verfolgungsrennen in Östersund werden ersatzlos gestrichen. (Foto: dpa)

Der schwedische Wind weht zu stark: Nach vier Fehlern der besten Schützinnen wird die Biathlon-Verfolgung der Damen in Östersund abgebrochen. Am Schießstand werden die Athletinnen fast umgeweht. Das Rennen der Männer wird ganz abgesagt.

Das Verfolgungsrennen der Frauen beim Biathlon-Weltcup im schwedischen Östersund ist nach dem dritten Schießen wegen zu starken Windes abgebrochen worden. Die heftigen Böen hatten einen regulären Wettkampf unmöglich gemacht, am Schießstand war es zu einer wahren Windlotterie gekommen. Eine Wiederholung des Wettkampfes wird es nicht geben, wie der Weltverband IBU bestätigte.

Auch das Verfolgungsrennen der Herren, das ursprünglich um 13.30 Uhr starten sollte, wurde abgesagt und ersatzlos gestrichen.

"Das ist kein Spaß da draußen, der Wind ist stärker und stärker geworden", sagte der stellvertretende Rennleiter Borut Nunar im ZDF: "Die Jury hat entschieden, dass es unmöglich ist, ein normales Schießen durchzuführen, und es dann abgebrochen."

Miriam Gössner hatte nach zwei Schießeinlagen unter anderem bereits acht Fehler, bei anderen Topathleten waren ähnliche Fehlerquoten zu sehen. "Die Entscheidung, den Wettkampf abzubrechen, war absolut richtig. Es ist irgendwo schade für die Athleten, aber die Sicherheit war nicht mehr gegeben", sagte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig.

Auch die Athletinnen selbst begrüßten die Entscheidung der Jury. "Als ich nach dem Stehendschießen in der Strafrunde war, hatte ich schon keine Lust mehr", sagte Doppel-Olympiasiegerin Andrea Henkel, die ebenfalls schon acht Fehler auf ihrem Konto hatte. Teamkollegin Evi Sachenbacher-Stehle (6 Fehler beim Abbruch) meinte: "Das ist nur sinnloses Schießen, das waren unfaire Bedingungen. Ich habe gewartet und gewartet - dann habe ich geschossen und dann wieder gewartet."

Als das Rennen gestoppt wurde, hatte die Weißrussin Darja Domratschewa geführt, dahinter lagen Ann Kristin Flatland (Norwegen) und Olga Saizewa (Russland) auf den weiteren Podestplätzen. Beste Deutsche war Franziska Preuß (Haag/5) auf Rang 10.

Bereits am Donnerstag war das Einzelrennen der Frauen beim Auftakt in den Olympia-Winter abgesagt und einen Tag später durchgeführt worden. Eine erneute Verschiebung in Östersund ist allerdings nicht möglich, da der Tross der Biathleten bereits am Montag zur nächsten Station ins österreichische Hochfilzen weiterreist.

Nach dem Abbruch der Frauen-Verfolgung entschied die Rennleitung, das Männer-Rennen abzusagen. Die Wettkämpfe werden wohl nicht nachgeholt. "Es ist fast unmöglich, die Rennen nachzuholen. Die Saison ist fest verplant. Es geht nur um Weltcuppunkte und hat keinen Einfluss auf die Nationenwertung", sagte Rennleiter Borut Nunar.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: