Bericht der Ethikkommission:Fifa lässt sich Zeit mit Korruptionsbericht

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Sepp Blatter: Die Aufarbeitung der umstrittenen WM-Vergaben 2018 und 2022 dauert länger als geplant (Foto: AP)

Die Fifa-Ethikkommission präsentiert ihren Abschlussbericht zu den Korruptionsvorwürfen bei der WM-Vergabe erst im Frühjahr. Angelique Kerber erreicht in Tokio das Halbfinale. Fernando Alonso ist im Training in Singapur überraschend schneller als die Mercedes-Fahrer.

Fußball, Fifa: Die Fifa-Ethikkommission wird ein abschließendes Urteil zu Korruptionsvorwürfen bei den Vergaben der Fußball- Weltmeisterschaften 2018 und 2022 nicht vor Frühjahr 2015 fällen. Ihr Vorsitzender Joachim Eckert nannte diesen Termin am Freitag bei einer Konferenz über Sportethik in Zürich. Nach Angaben des deutschen Richters solle ein Urteil nur Einzelpersonen wie Mitglieder der Fifa-Exekutive betreffen. Anfang September hatte Chefermittler Michael Garcia seinen Bericht der Ethikkommission vorgelegt. Unklar blieb, ob Garcia nach der einjährigen Untersuchung die Vergabe der WM 2018 an Russland oder des Turniers an 2022 an Katar infrage stellt.

Formel 1, Singapur: Ferrari-Pilot Fernando Alonso hat im ersten Freien Training zum Nachtrennen in Singapur die Bestzeit aufgestellt. Der Sieger der Formel-1-Premiere in dem Stadtstaat 2008 und von 2010 verwies am Freitag das Mercedes-Duo auf die folgenden Plätze. Lewis Hamilton wurde mit 0,122 Sekunden Rückstand auf Alonso (1:49,056 Minuten) Zweiter. WM-Spitzenreiter Nico Rosberg, der im WM-Klassement 22 Punkte Vorsprung auf Hamilton hat, kam auf Rang drei (+0,149). Auf den vierten Platz fuhr Sebastian Vettel im Red Bull. Der viermalige Weltmeister hatte die vergangenen drei Rennen auf dem Marina Bay Street Circuit gewonnen. In diesem Jahr wartet der Heppenheimer aber noch immer auf seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Vierter wurde beim ersten Einfahren auf dem 5,065 Kilometer langen Kurs Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo. Die weiteren deutschen Piloten, Nico Hülkenberg von Force India und Adrian Sutil von Sauber, kamen auf die Ränge 12 und 17.

Fußball, Sperre: Wegen seines brutalen Kopfstoßes ist der Brasilianer Brandão vom französischen Fußball-Erstligisten SC Bastia von der Liga für sechs Monate gesperrt worden. Das bestätigte der Klub des 34-Jährigen. Demnach kann Brandao, der im August nach dem Punktspiel bei Meister Paris St. Germain (0:2) seinen brasilianischen Gegenspieler Thiago Motta bei einer Rangelei im Spielertunnel durch seine Attacke die Nase gebrochen hatte, frühestens am 21. Februar wieder für Bastia zum Einsatz kommen. Brandaos Anwalt kündigte Einspruch gegen die Sperre an und forderte erneut ein Spielverbot für lediglich acht Begegnungen. Außer den sportlichen Konsequenzen drohen Brandao allerdings auch strafrechtliche Folgen. Am 3. November muss sich der Südamerikaner wegen vorsätzlicher Körperverletzung in einem Stadion vor Gericht verantworten. Im Falle eines Schuldspruches kann der Stürmer zu Gefängnis oder einer Geldstrafe verurteilt werden.

Radsport, John Degenkolb: Der Start des erkrankten Radprofis John Degenkolb bei der am Sonntag beginnenden WM in Ponferrada/Spanien ist weiter stark gefährdet. Nach Auskunft seines Managers Jörg Werner wird sich erst am Montag entscheiden, ob der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zum Finale der Titelkämpfe am 28. September beim Straßenrennen an den Start gehen kann. Der 25-Jährige befindet sich wegen eines angeschwollenen Lymphknotens im Lendenbereich weiter im Krankenhaus in Frankfurt/Main. "Frühestens morgen kann er das Krankenhaus verlassen - wenn es seine Blutwerte zulassen. Zur Überwachung der Wirkung der verabreichten Antibiotika müsste er dann bis Montag noch zweimal kurz zurück", sagte Werner der Nachrichtenagentur dpa am Freitag. Wenn die Werte am Montag keine Auffälligkeiten mehr zeigen sollten, könnte Degenkolb mit leichtem Training beginnen und am Mittwoch nach Ponferrada fliegen. Vor seiner Erkrankung zählte der vierfache Etappensieger der Vuelta zum Favoritenkreis. Ein fast auf Tischtennisballgröße angeschwollener Lymphknoten als Folge einer verschmutzten Schürfwunde hatte Degenkolb nach der Rückkehr aus Spanien zur sofortigen Arztvisite gezwungen.

Tennis, WTA-Turnier in Tokio: Deutschlands beste Tennis-Spielerin Angelique Kerber ist beim WTA-Turnier in Tokio im Schnelldurchgang ins Halbfinale eingezogen. In der japanischen Hauptstadt brauchte die an Nummer eins gesetzte Weltranglisten-Achte nur 62 Minuten zum 6:3, 6:0 gegen die Slowakin Dominika Cibulkova. Damit setzte sich die Linkshänderin zum dritten Mal in Folge gegen die Weltranglisten-13. durch. Bei ihrem ersten Turnier nach der enttäuschenden Drittrunden-Niederlage bei den US Open gegen die erst 17 Jahre alte Schweizerin Belinda Bencic trifft Kerber in der Vorschlussrunde auf die frühere Nummer eins Ana Ivanovic (Serbien/Nr. 3) oder Lucie Safarova (Tschechien/Nr. 7). Sabine Lisicki (Berlin) war in Tokio unmittelbar nach ihrem Turniersieg in Hongkong bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Die 24-Jährige, Nummer drei der deutschen Rangliste und Nummer 24 der Welt, verlor gegen die Australierin Casey Dellacqua.

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