Basketballspieler Dirk Nowitzki:"Ich will noch einmal die NBA-Meisterschaft holen"

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Er ist der erste Deutsche, der jemals die Meisterschaft in der NBA gewann - trotzdem gibt sich Basketballspieler Dirk Nowitzki bescheiden: Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" spricht der 33-Jährige über seinen Ruhm, die Möglichkeit einer Rückkehr in die deutsche Liga und seine Pläne nach der Europameisterschaft.

Der Würzburger Dirk Nowitzki hat in der vergangenen Saison mit den Dallas Mavericks die Meisterschaft in der amerikanischen Basketball-Profiliga NBA gewonnen. Weil in der NBA die Vereine mit den Spielern derzeit über deren Gehälter streiten, droht der Liga ein sogenannter "Lockout", ein Ausschluss der Spieler.

Der deutsche NBA-Profi Dirk Nowitzki beim Training in München. (Foto: dpa)

Viele Basketballfans in Deutschland hatten daher darauf gehofft, dass Nowitzki in der kommenden Saison wenigstens vorübergehend für einen deutschen Verein in der ersten Liga, der BBL, spielen könnte. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung schloss Nowitzki diese Option nun aus. "Die BBL wäre schwer für mich", sagte Nowitzki, "und irgendjemand wäre sauer: Ich trainiere in Bamberg, wenn ich dann woanders spiele - das ginge für die nicht. Wenn ich nicht nach Berlin komme, ist Teammanager Mithat Demirel sauer, mein alter Kumpel. Wenn es nicht Bayern München wird, sind es Trainer Bauermann und Steffen Hamann. Ich könnte es nur falsch machen."

Die chinesische Basketballliga sei theoretisch eine Option gewesen, "aber die Liga dort hat gesagt, dass sie keine NBA-Profis mit laufenden Verträgen verpflichten will." Nowitzki will nach der anstehenden Europameisterschaft, die an diesem Mittwoch für Deutschland mit der Partie gegen Israel (20 Uhr) beginnt, erst einmal Urlaub machen. Und nur für den Fall, dass sich die Verhandlungen in der NBA länger hinziehen würden, "vielleicht bis Januar, Februar oder wenn die ganze Saison ausfallen würde", dann, so Nowitzki, müsse er einen anderen Verein finden:

"Denn mit 33 acht Monate nix machen, das geht natürlich nicht. Aber wenn es näher an die Saison geht und die ersten Spiele abgesagt werden, dann vermissen die ersten Spieler ihren Gehaltsscheck." Dann würde auch "ernster verhandelt", bislang sei "alles Geplänkel".

Angesprochen auf den Wert seines Erfolges - immerhin ist Nowitzki der erste Deutsche, der jemals die Meisterschaft in der NBA gewann - gibt sich der 33-Jährige recht bescheiden: "Basketball ist ja ein Mannschaftssport, ich weiß nicht, ob das mit einem Michael Schumacher zu vergleichen ist, oder mit Steffi Graf und Boris Becker, wie sie früher alles abgeräumt haben." Er sei am Ende aber doch verwundert gewesen, dass "ein Basketballer so einen Hype auslösen kann".

Die Frage ist nun aber: Welche Ziele kann ein Basketballer wie Nowitzki überhaupt noch verfolgen. Mit dem Gewinn der amerikanischen Meisterschaft hat er in seinem Sport das Größte erreicht, was überhaupt möglich ist - auch wenn er sich nun auf seine bereits sechste Europameisterschaft mit Deutschland konzentrieren muss. "Naja, die Playoffs, das war natürlich schon zwei Monate die Hölle und natürlich bist du erst mal satt, wenn du etwas erreicht hast", gibt Nowitzki zu. Er habe zwei Monate lang kaum geschlafen, sei mental "ständig am Limit" gewesen. "Aber wenn das erste Durchschnaufen vorbei ist, kommt das Feuer wieder", sagt er und kündigt an: "Jetzt will ich noch einmal zu den Olympischen Spielen, und ich will noch einmal die NBA-Meisterschaft holen."

Was Nowitzki über seine Teamkollegen in der Nationalmannschaft denkt, und warum er mit seiner Mutter um einen Ring streiten will, den er für den Gewinn der Meisterschaft erhielt: Lesen Sie das vollständige Interview in der Mittwochsausgabe der Süddeutschen Zeitung!

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