Basketball:FC Bayern verpflichtet Lucca Staiger

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Kommt nach München: Lucca Staiger (rechts). (Foto: REUTERS)

In Erwartung einer Wildcard für die kommende Europa-League-Saison verstärken die Basketballer des FC Bayern ihren Kader. Nach SZ-Informationen verpflichtet der Halbfinalist den deutschen Nationalspieler Lucca Staiger bis 2015. Staigers Zugang hat weitere Auswirkungen auf die Mannschaft.

Von Ralf Tögel

Die Basketballer des FC Bayern befinden sich in den Ferien, aber für die Verantwortlichen der Münchner ist an Urlaub noch nicht zu denken. Vorige Woche haben sich Cheftrainer Svetislav Pesic, sein Sohn, FC-Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic, und dessen Stellvertreter Volker Stix mit den weiteren Mitarbeitern aus dem Trainer- und Betreuerstab zu einem internen Analyse-Workshop in Herzogenaurach getroffen, um die zweite Saison des Teams in der Basketball-Bundesliga (BBL) zu analysieren. Und auch auf dem Transfermarkt bewegen sich die Bayern zwangsläufig, weil sie offenbar davon ausgehen dürfen, von der Euroleague eine Wildcard zu erhalten und nicht nur deshalb ihren Kader breiter aufstellen wollen. Eine erste Personalentscheidung ist dabei nun gefallen: Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung verpflichtet der Halbfinalist den deutschen Nationalspieler Lucca Staiger, der 25-Jährige erhält bei den ambitionierten Bayern einen Vertrag für zwei Jahre bis 2015.

Staiger begann seine Karriere beim Ausbildungsklub Ehingen/Urspringschule, von 2007 bis 2010 verbrachte er drei Jahre an der Iowa State University in den USA, ehe ihn Alba Berlin während der Saison unter Vertrag nahm. Doch beim früheren Serienmeister kam er nicht recht zum Zug, was angesichts des chronisch ausbleibenden Erfolgs in der Hauptstadt nicht unbedingt am Dreier-Spezialisten Staiger gelegen haben muss. Vergangene Spielzeit überzeugte der Distanzschütze vor allem in der ersten Hälfte der Saison bei den Neckar Riesen Ludwigsburg, deren Abstieg er allerdings auch er mit seinen im Schnitt gut zwölf Punkten nicht verhindern konnte. Nach der Saison nutzte er die Ausstiegsoption in seinem Vertrag - womit die Münchner nun zum Zuge kommen konnten.

Staigers Zugang hat weitere Auswirkungen auf dem Bayern-Kader, der im fünften Playoff-Halbfinale an den Seriengewinnern der Brose Baskets Bamberg gescheitert war: Denn Philipp Schwethelm, der an Ulm ausgeliehene Nationalspieler, wird entgegen bisherigen Planungen ein weiteres Jahr in Schwaben spielen und nicht zu den Bayern zurückkehren - sie verzichten nach SZ-Informationen auf die Option, ihn zur neuen Saison zurückzuholen. Bisher hatte es bei Sportdirektor Marko Pesic geheißen, man wolle den 24-Jährigen wieder in München einsetzen.

Schwethelm, wie Staiger ein Spieler für den Flügel, der in Ulm eine solide Saison hingelegt hat (7,4 Punkte im Schnitt) und dort zum Kern des Teams gehört, war nach seiner Verpflichtung im Sommer 2011 nicht mit dem damaligen Trainer Dirk Bauermann zurecht gekommen - und kam am Ende kaum noch zum Einsatz. Der Rheinländer hatte zuletzt zu erkennen gegeben, dass er sich beim diesjährigen Halbfinalisten sehr wohl fühle und gern ein weiteres Jahr in Ulm bleiben wolle. Schwethelms Vertrag in München gilt bis 2014, wie Staiger gehört er zum Aufgebot von Bundestrainer Frank Menz für die Europameisterschaft im September in Slowenien.

Über die Personalien wollen die Bayern offenbar en detail zu Wochenbeginn informieren. Dass Staigers Zugang nicht der letzte Transfer sein wird, ist jedoch sicher. Weiterhin geht man ja in der Branche davon aus, dass Ulms Center John Bryant nach seinem verkündeten Abschied bald in München unterschreibt; was das für die bisherigen Brettspieler wie Jared Homan heißt, ist unklar. Homans Kontrakt ist noch ein Jahr gültig. Spielmacher Tyrese Rice wurde kürzlich mit anderen europäischen Klubs in Verbindung gebracht, eine Vertragsverlängerung von Kapitän Steffen Hamann gilt dagegen als sicher. Auch die Papiere von Jan Jagla und Demond Greene laufen aus, die Bayern dürften aber auch hier auf Kontinuität setzen. Dagegen wird Aleksandar Nadjfeji, 36, der zuletzt nur noch sporadisch zum Einsatz kam, den Verein wie erwartet verlassen und künftig beim BBL-Verein Tübingen als Co-Trainer einsteigen. Die Bayern nehmen Mitte August die Vorbereitung auf, die Saison beginnt für sie am 3. Oktober in Bonn. Drei Tage später steigt das erste Heimspiel - gegen Meister Bamberg.

© SZ vom 22.06.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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