Amateurfußball in NRW:Verstärkung angefordert: 100 Polizisten sichern Bezirksligaspiel

Lesezeit: 1 min

  • Bei einem Bezirksligaspiel zwischen Remscheid und Solingen ist es zu Ausschreitungen gekommen.
  • Mehr als 100 Beamte mussten das Spiel der siebten Liga sichern.
  • Beide Vereine distanzierten sich von den Randalierern und verurteilten die Taten.

Rund um das Bezirksliga-Fußballspiel FC Remscheid gegen BSC Union Solingen ist es am Sonntag zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei musste mit 100 Beamten, Diensthunden und Polizeipferden in der nordrhein-westfälischen Stadt für Ordnung sorgen.

Laut einer Polizeimitteilung kam es bereits vor Spielbeginn auf dem Weg zum Stadion in Remscheid zu Ausschreitungen: Etwa 60 gewaltbereite Solingen-Anhänger und circa 50 Gewaltbereite des FC Remscheid sollen versucht haben, sich gegenseitig anzugreifen. Nachdem Solinger Gewalttäter nach Polizeiangaben ein Polizeipferd angingen und Remscheider Täter versuchten, auf das Gelände des örtlichen Oktoberfestes zu gelangen, setzte die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Beide Gruppen wurden anschließend getrennt zum Stadion geführt.

Die Polizei forderte weitere Verstärkung an, um Ausschreitungen nach Spielende verhindern zu können. Nach Abpfiff sollen Solinger ein Zelt zerstört und mit Eisenstangen die Polizeikräfte angegriffen haben. Die Remscheider sollen ihrerseits versucht haben, die Solinger zu attackieren. Unter Einsatz von Diensthunden und der Reiterstaffel verhinderte die Polizei ein Aufeinandertreffen beider Parteien. Reporter der Zeitung Rheinpfalz und des Solinger Tageblatts berichten ebenfalls von dem Vorfall. Auf einem Amateur-Video sieht man das Polizeiaufgebot und mehrere aggressive Fans.

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Zwei Polizeibeamte erlitten leichte Verletzungen. Es wurden bislang sechs Strafanzeigen und eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige erstattet. Die weiteren Ermittlungen zu den Ausschreitungen und den Gewalttätern dauern an.

"Und das bei einem Bezirksliga-Spiel", sagte Polizeisprecher Christian Wirtz der Rheinpfalz. "Man muss sich einmal vor Augen führen, dass für ein Spiel der siebten Liga mittlerweile mehr als 100 Beamte, unter anderem der Bereitschaftspolizei mit schwerer Schutzausrüstung, mehrere Diensthunde und Polizeipferde eingesetzt werden müssen", wird Wirtz auf der Homepage der Zeitung zitiert.

Der FC Remscheid verurteilte die Vorkommnisse auf seiner Homepage. Dem Verein und insbesondere der Jugendabteilung sei ein immenser Schaden entstanden. Auch Union Solingen distanzierte sich, entschuldigte sich bei der Polizei und dem Gegner und sprach von "Pseudo Union-Fans", die man sonst nie bei Spielen sehe.

Auch beim Regionalligaspiel zwischen dem BFC Dynamo und Lok Leipzig (0:0) ist es am Samstag zu mehreren Auseinandersetzungen gekommen. Dabei wurden nach Angaben der Berliner Polizei vier Beamte leicht verletzt und 19 Menschen zeitweise festgenommen. Nicht nur die Anhänger beider Fußball-Mannschaften gingen aufeinander los, es wurden auch Autofahrer ausländerfeindlich beleidigt. Zudem wurden volksverhetzende Lieder gesungen. Die Beteiligten müssen mit Strafverfahren unter anderem wegen Körperverletzung, Beleidigung und Landfriedensbruch rechnen.

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