Abfahrt in Cortina d' Ampezzo:Riesch siegt, Görgl stürzt

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Stark in der Abfahrt: Maria Höfl-Riesch. (Foto: dpa)

Bei der Abfahrt in Cortina d' Ampezzo zeigt Maria Höfl-Riesch eine starke Leistung, ihrer großen Konkurrentin ergeht es weniger gut. Anja Huber und Sophia Griebel gewinnen EM-Bronze im Skeleton.

Ski alpin, Cortina d'Ampezzo: Ski-Rennläuferin Maria Höfl-Riesch fährt immer mehr in die Rolle der Top-Favoritin für die Olympia-Abfahrt in Sotschi. Die 29 Jahre alte Partenkirchnerin feierte am Freitag im italienischen Cortina d'Ampezzo beim sechsten Weltcup-Rennen der Saison in der Königsdisziplin ihren dritten Sieg. Insgesamt war es der 27. Erfolg für Höfl-Riesch im Weltcup, der elfte in einer Abfahrt. Höfl-Riesch setzte sich auf der wegen Schneefalls in der Nacht leicht verkürzten Piste "Olympia delle Tofane" mit einem Vorsprung von 0,31 Sekunden auf Tina Weirather aus Liechtenstein durch. Platz drei ging an die Österreicherin Nicole Schmidhofer (0,75 Sekunden zurück). Viktoria Rebensburg aus Kreuth schied nach einem Torfehler aus.

Für Höfl-Riesch, die ihre Führung im Abfahrts- und Gesamtweltcup ausbaute, war es nach 2008 (Super-G) und 2011 (Abfahrt) der dritte Sieg im Olympia-Ort von 1956. "Ich bin einfach nur happy", sagte sie im ZDF: "Es ist schwierig, wenn man immer ans Limit gehen muss wegen der starken Konkurrenz. Ich habe mitbekommen, dass das Rennen sehr eng war. Da muss man alles riskieren. Das habe ich versucht, und es ist mir gut gelungen. Ich hoffe, die Form hält an." Am Donnerstag war Höfl-Riesch bereits Zweite im Super-G von Cortina. Dort findet am Samstag erneut eine Abfahrt - die letzte vor den Winterspielen in Russland (7. bis 23. Februar) - und am Sonntag ein weiterer Super-G statt.

Skeleton: Doppel-Bronze zum EM-Auftakt: Die Skeletonis Anja Huber (Berchtesgaden) und Sophia Griebel (Suhl) haben dem deutschen Team bei den Europameisterschaften in Königssee die ersten Medaillen beschert. Beide Olympiastarter belegten beim gleichzeitig als Weltcup ausgetragenen Rennen zeitgleich den fünften Platz und mussten sich in der bereinigten EM-Abrechnung ohne Nicht-Europäer nur Siegerin Janine Flock (Österreich) und der Britin Shelley Rudman geschlagen geben. Der zweite Durchgang des Wettbewerbs auf der ältesten Kunsteisbahn der Welt wurde wegen heftigen Schneefalls abgesagt, die Ergebnisse aus dem ersten Lauf aber zählten. Den Weltcupieg bei der Olympia-Generalprobe sicherte sich die Amerikanerin Noelle Pikus-Pace mit einem Vorsprung von 0,44 Sekunden vor Flock. Ex-Weltmeisterin Marion Thees (Friedrichroda) belegte den achten Rang. Die deutschen Skeletonis konnten befreit fahren, da alle drei Athleten einen Tag zuvor vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für die in zwei Wochen beginnenden Winterspiele in Sotschi nominiert worden waren. Dabei hatte in Thees nur eine BSD-Fahrerin die harten Qualifikationskriterien erfüllt.

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Russland, Nationalmannschaft: Auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 im eigenen Land soll Trainer-Routinier Fabio Capello noch Chefcoach der russischen Nationalmannschaft sein. Der russische Verband RFU verlängerte am Freitag den Kontrakt mit dem 67-jährigen Italiener bis zum Ende der WM 2018 in Russland. Capello gehört mit einem Jahressalär von geschätzt fünf Millionen Euro netto zu den höchstbezahlten Nationalcoaches der Welt. "Ich bedanke mich beim RFU-Präsidenten und dem russischen Sportminister für das Vertrauen. Ich bin sehr froh, dass ich meine Arbeit in Russland fortsetzen kann. Wir haben große Pläne, und ich werde mein Bestes tun, um die russischen Fans glücklich zu machen", sagte Capello, der die Sbornaja erstmals seit 2002 wieder zu einer WM-Endrunde geführt hatte. In Brasilien 2014 werden der russischen Mannschaft aber nur Außenseiterchancen eingeräumt. Der erfahrene Fußballlehrer vom Apennin hatte 2012 die Nachfolge des Niederländers Dick Advocaat als russischer Coach angetreten. Der ehemalige Gladbach-Trainer war nach dem Vorrunden-Aus der Russen bei der EURO 2012 in Polen und der Ukraine zurückgetreten.

Berti Vogts, Fifa: Ex-Bundestrainer Berti Vogts, der Deutschland 1996 zum letzten Titelgewinn führte, hat eine massive Benachteiligung der kleinen Fußball-Verbände beklagt. Der 67-Jährige, der zum Jahresende 2013 seinen Vertrag als Trainer von Aserbaidschan um zwei Jahre bis zur EURO 2016 in Frankreich verlängert hat, kritisiert die lange Zwangspause im Sommer. "Die FIFA hat den 5. März als letzten Länderspieltag festgelegt. Danach steht erst das erste Qualifikationsspiel zur EM 2016 am 7. September auf dem Programm. Vorher müssen de Vereine meine Spieler nicht freigeben", sagte der deutsche Europameister-Coach von 1996 dem SID. Weiter führte der Weltmeister von 1974 aus: "Jogi Löw hat aber im Mai noch drei Testspiele und dann hoffentlich sieben Spiele bei der WM. Weshalb dürfen Verbände ab beispielsweise Platz 50 in der Ranking-Liste nicht wenigstens ihre Spieler zu Trainingslagern anfordern? Das würde den WM-Betrieb ja nicht durch parallele Länderspiele, die sowieso keine weltweite Aufmerksamkeit auf sich ziehen würden, stören." Auch mit der Champions League der UEFA ist Vogts unzufrieden: "Da dürfen Klubs mitspielen und das große Geld verdienen, die keine Champions sind. Die Meister der kleinen Ligen aber müssen im Sommer bis zu sechs Spielen austragen, um sich für die Gruppenphase zu qualifizieren. Da werden die Reichen doch nur noch reicher gemacht und die Entwicklungsländer laufen trotz aller Unterstützungen hinterher." Sollte Fußball ein weltumspannend spannender Sport bleiben, müsse sich in Organisation und Struktur laut Vogts einiges ändern. Große Hoffnung hegt er allerdings nicht.

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