Männer-Riesenslalom in Val d'Isère:DSV-Talent Luitz gelingt Sensationsfahrt

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Durchmarsch im zweiten Lauf: Stefan Luitz fährt im Riesenslalom von Val d'Isère von Rang 25 auf Platz zwei nach vorne und verpasst den ersten deutschen Erfolg nach fast 40 Jahren nur knapp. Felix Neureuther als Vierter und Viktoria Rebensburg als Zweite in St. Moritz komplettieren ein sehr starkes DSV-Wochenende.

Sensationslauf in Frankreich: Stefan Luitz, Jahrgang 1992 (Foto: Getty Images)

Ein Fahrer nach dem anderen erreichte das Ziel. Und ein Fahrer nach dem anderen blieb hinter Stefan Luitz. Als 25. des ersten Durchgangs früh ins Finale gestartet, legte der 20-Jährige eine Zeit vor, die am Ende nur einer schlagen konnte: Marcel Hirscher aus Österreich. Felix Neureuther, der ebenso überraschend auf Rang vier fuhr, sprach von "einem der größten Festtage der letzten Jahre".

Selbstverständlich erreichte Luitz damit das beste Weltcup-Resultat seiner Karriere. Er sicherte sich damit das Ticket für die WM im Februar 2013 in Schladming/Österreich. Für Neureuther war es das beste Riesenslalom-Resultat seiner Karriere. Der Österreicher Marcel Hirscher war am Ende 1,16 Sekunden schneller als das deutsche Talent. Dritter wurde Ted Ligety aus den USA.

Im Ziel konnte sich Luitz gar nicht richtig freuen. Auf der Anzeigetafel fehlte sein Name. Erst, als er aus dem Zielraum ging, bekam er mit, dass er mit gut einer Sekunde Vorsprung in Führung gegangen war. Der Rest war eine große Sause, die der zurückhaltende Allgäuer nur äußerlich ruhig beging.

"Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bin da unten gestanden und einer nach dem anderen kam vorbei und hat mir gratuliert", sagte Luitz. Der einzige deutsche Erfolg im Riesenslalom der Männer datiert aus dem Jahr 1973. Damals war Max Rieger am Mt. St. Anne bei Quebec erfolgreich gewesen. Rang zwei hatte zuletzt Tobias Barnerssoi 1993 ebenfalls in Val d'Isère erreicht.

"Das ist ein Glücksgefühl", sagte der deutsche Alpindirektor Wolfgang Maier in St. Moritz über ein Wochenende, an dem ihm vor allem die Männer viel Freude bereiteten. "Das ist Hammer", sagte er. In der Tat lag ein ähnliches Resultat für die deutschen Männer ebenfalls schon fast 40 Jahre zurück. Zwei Podestplätze an einem Wochenende in den technischen Disziplinen hatte es zuletzt in jenem März 1973 gegeben: Nach dem Sieg von Rieger im Riesenslalom fuhr Felix Neureuthers Vater Christian auf Rang drei im Slalom.

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Von Saskia Aleythe

Viktoria Rebensburg verpasste bei den Frauen ihren neunten Weltcup-Sieg beim Riesenslalom in St. Moritz nur um 0,08 Sekunden. Hinter der Slowenin Tina Maze wurde die Kreutherin am Sonntag Zweite und erreichte in der Schweiz den zweiten Podestplatz der Saison.

"Ich bin echt glücklich mit dem zweiten Platz. Ich weiß, dass es in die richtige Richtung geht, auch mit dem Material. Das tut gut", sagte Rebensburg.

Dritte war am Ende Tessa Worley aus Frankreich. Maria Höfl-Riesch kam auf Platz neun, Lena Dürr war mit Rang 17 eine Position besser als Teamkollegin Veronika Staber. Veronique Hronek sammelte als 23. ebenfalls Weltcuppunkte. Susanne Weinbuchner, Barbara Wirth und Simona Hösl hatten die Qualifikation für den zweiten Lauf verpasst.

"Ich habe nichts zu nörgeln", sagte Maier zufrieden. "Wow, das ist ja der Wahnsinn", ergänzte Doppel-Olympiasiegerin Höfl-Riesch nach einem herausragenden Weltcup-Wochenende aus deutscher Sicht. Damit benannte sie die Geschehnisse ziemlich genau.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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