1. FC Köln:Helene Fischer statt Samba

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Leonardo Bittencourt könnte auch für Brasilien spielen. Doch in Köln will sich der 21-Jährige für Joachim Löw und die deutsche Nationalmannschaft empfehlen.

Von Carsten Eberts

Bei der DFB-Nachwuchsauswahl U21 ist Leonardo Bittencourt der DJ. Er wählt die Musik aus. Das ist ein wichtiger Job, schließlich sollen alle vor dem Spiel gut gelaunt sein - obwohl jeder Spieler etwas anderes hören will. "Jeder darf sich was wünschen. Ich bin auf alles vorbereitet", sagt Bittencourt. Er hat sogar schon Helene Fischer aufgelegt. Dass Bittencourt bei einer deutschen Nationalmannschaft die Musik raussucht, ist nicht selbstverständlich. Er könnte das genauso gut bei Brasilien machen. Der Mittelfeldspieler wurde zwar in Leipzig geboren, seine Eltern sind aber Brasilianer. Er darf sich entscheiden, für welches Land er spielt, genauso wie die Weltmeister Mesut Özil oder Lukas Podolski das durften. Die haben früh gesagt, dass sie für Deutschland spielen wollen, nicht für die Türkei oder Polen.

In seiner Familie wünschen sich viele, dass Leonardo für Brasilien spielt. Seine Cousins versuchen immer, ihn zu überreden, erzählt Bittencourt, auch sein Vater ist dafür. Obwohl er in der U21 für Deutschland gespielt hat, könnte er in der A-Nationalmannschaft noch für Brasilien antreten, es zählt der erste A-Einsatz. Es kamen sogar schon brasilianische Scouts ins Stadion, um ihn zu beobachten. Seine Tendenz gehe aber "ganz klar Richtung Deutschland", sagt Bittencourt. Er fühlt sich wohl beim DFB. Und möchte irgendwann für die große Nationalmannschaft von Bundestrainer Joachim Löw spielen.

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(Foto: dpa/getty)

1. FC Köln Stadion: RheinEnergieStadion Plätze: 59.000 Gegründet: 1948 Größte Erfolge: Deutscher Meister (1962, 1964, 1978), DFB-Pokalsieger (1968, 1977, 1978, 1983)

U14-Prognose: In der vergangenen Saison haben die Kölner 13mal 0:0 gespielt, sie waren hinten super und vorne nicht so super. Jetzt haben sie im Sturm gute neue Spieler geholt. Das klingt nach positiver Überraschung. Platz acht?

Er hat schon für Cottbus, Dortmund und Hannover gespielt. Jetzt ist er nach Köln gewechselt, weil er glaubt, dass ihm der Trainer dort besonders viel beibringen kann. Bittencourt und Köln, das könnte passen. Die Kölner hören schließlich auch viel Musik. Und mit Karneval kennen sich die Brasilianer ohnehin gut aus.

© SZ vom 14.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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