2. Bundesliga:Cottbus trotzt Union ein Remis ab

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Marco Stiepermann von Energie Cottbus (li.): Erfolgreicher Kampf um Punkte gegen Union Berlin (Foto: dpa)

Union Berlin kommt in Cottbus nur zum Unentschieden - und übernimmt trotzdem vorerst die Tabellenführung. Aalen kann sich befreien und gegen Bielefeld wieder gewinnen. Paderborn ist gegen den FSV Frankfurt gleich vier Mal erfolgreich.

Die Spiele im Überblick

Union Berlin hat zumindest bis Sonntag die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga übernommen, im Aufstiegskampf aber zwei Punkte liegen gelassen. Die Eisernen kamen zum Auftakt des elften Spieltags im Ostduell bei Energie Cottbus nur zu einem 0:0, zogen jedoch mit 21 Punkten am 1. FC Köln und Greuther Fürth (beide 20) vorbei. Fürth empfängt am Sonntag den FC St. Pauli, Köln hat am Montag 1860 München zu Gast.

Vor 16.194 Zuschauern im Stadion der Freundschaft lieferten sich beide Teams ein leidenschaftliches und von viel Kampf geprägtes Duell, Torchancen blieben aber in den ersten 45 Minuten Mangelware. Die beste Gelegenheit hatten die Gäste aus der Hauptstadt durch Benjamin Köhler (19.), der den Ball freistehend vor Energie-Keeper Robert Almer am Tor vorbeilupfte.

"Platz eins interessiert uns heute gar nicht", sagte Unions Mittelfeldmann Sören Brandy, der in den drei Spielen zuvor immer getroffen hatte: "Wichtig war, dass wir zum vierten Mal hintereinander ohne Gegentor geblieben sind."

"Wir haben heute nicht das nötige Schussglück gehabt", erkannte Berlins Trainer Uwe Neuhaus und hatte kein Problem, das Unentschieden zu akzeptieren. Auch Routinier Torsten Mattuschka sah die Punktverluste beim Ostkonkurrenten nicht als Rückschlag an: "Wir sind froh, dass wir weiter da oben sind. Das hätte uns keiner zugetraut." Der Berliner Verteidiger Michael Parensen sagte: "Das Wichtigste war, dass unsere Auswärtsserie gehalten hat. Jeder Punkt ist wichtig."

Nach der Pause wurde Cottbus stärker und hatte vor allem nach der Einwechselung des Torjägers Boubacar Sanogo (57.) mehr vom Spiel. Der Ivorer (sechs Saisontore) kam nur rund zwei Wochen nach seinem Zehenbruch zu einem unerwartet frühen Comeback. In einer weitestgehend fairen Begegnung schenkten sich beide Mannschaften bis zum Schlusspfiff nichts, blieben aber letztlich im Abschluss zu ungefährlich. Pech hatte Union-Kapitän Torsten Mattuschka, der in der 87. Minute die Latte traf.

Beste Spieler bei Cottbus waren Almer und Ivica Banovic, bei Union überzeugten Mattuschka und Damir Kreilach.

Der VfR Aalen hat seine Niederlagenserie beendet und sich vorerst im Tabellenmittelfeld der 2. Fußball-Bundesliga festgesetzt. Nach zuletzt drei Pflichtspielpleiten in Folge bezwang die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck Aufsteiger Arminia Bielefeld mit 3:0 (0:0) und schob sich mit 15 Punkten auf den siebten Rang vor. Die Gäste aus Ostwestfalen rutschten nach der dritten Niederlage in Serie auf den zehnten Platz ab.

Aalens Andreas Hofmann (m.) und André Hajnault: Endlich wieder Torjubel (Foto: dpa)

Sieggarant für Aalen war Manuel Junglas. Der Mittelfeldspieler leitete zunächst das Führungstor von Andreas Hofmann mit einem genialen Steilpass ein (61.). Dann traf der Ex-Aachener mit einem Kopfball selbst zum 2:0 (70.). Den Schlusspunkt setzte Robert Lechleiter (81.). "Wir haben den Gegner laufen lassen und bei Standards zwei Tore gemacht. Da hat sich das Training gelohnt", meinte Aalen-Trainer Stefan Ruthenbeck.

Nach schwacher erster Halbzeit nahm das Spiel nach der Pause vor 5904 Zuschauern Fahrt auf. Die Gastgeber schlugen bei Standardsituationen zu: Zunächst wehrten die Bielefelder einen Eckball zu kurz ab, Junglas bediente Hofmann mustergültig. Dann köpfte Junglas unbedrängt zum 2:0 ein. Das dritte Tor entsprang einem Konter.

Bestnoten bei den Gastgebern verdienten sich Junglas, Hofmann und Lechleiter. Bei der Arminia gefielen die Mittelfeldspieler Tim Jerat und Christian Müller.

Der SC Paderborn hat den Aufwärtstrend des FSV Frankfurt in der 2. Fußball-Bundesliga gestoppt und sich selbst ins gesicherte Mittelfeld abgesetzt. Die Ostwestfalen besiegten die Hessen in einem kuriosen Spiel mit spektakulären fünf Minuten 4:2 (1:1).

Nach dem dritten Sieg in den vergangenen fünf Partien verabschiedete sich Paderborn mit 15 Zählern vorerst aus der Abstiegszone und zog nach Punkten mit dem FSV gleich, der zuvor sieben Zähler aus drei Spielen geholt hatte.

Matchwinner für die Gastgeber war Mahir Saglik, der zwei Tore selbst erzielte (29. und 51.) und einen weiteren Treffer von Johannes Wurtz (49.) vorbereitete. "Es war enorm wichtig, dass wir nachgelegt haben. Ich bin einfach nur glücklich", sagte Saglik.

Mathew Leckie hatte Frankfurt mit seinem fünften Saisontor mit dem ersten Torschuss des Spiels in Führung gebracht (22.). Die Entscheidung fiel kurz nach der Pause innerhalb von fünf wilden Minuten: Nach der 3:1-Führung durch Saglik und Wurz verkürzte Edmond Kapplani nur eine Minute später (52.), ehe Alban Meha den Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellte (54.).

In der ersten Halbzeit sahen die 6523 Zuschauer ein schwaches Spiel. Außer den beiden Treffern gab es fast keine Höhepunkte. Beim Paderborner Ausgleich patzte Routinier Björn Schlicke, als er die Flanke von Markus Krösche verpasste. Beste Spieler bei den Gastgebern waren Saglik und Abwehrspieler Jens Wemmer. Der FSV hatte in Manuel Konrad im defensiven Mittelfeld seine stärkste Kraft.

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