Mitten in ...:Kalkutta

Kalkutta ist eine Stadt der Täuschungen - und Enttäuschungen.

Kristina Läsker

Kalkutta ist eine Stadt der Täuschungen. Irgendwie war die ehemalige Hauptstadt Britisch-Indiens auf die Reiseroute geraten. Schuld daran war weniger das Interesse an Mutter Teresa und ihren Waisenhäusern, als vielmehr ein 50er-Jahre-Song von Gerhard Wendland. "Kalkutta liegt am Ganges, Paris liegt an der Seine. Doch dass ich so verliebt bin, das liegt an Madeleine", schmetterte der Schlagersänger einst. Das klang verlockend.

Indische Kinder kühlen sich im Fluss Hugli in Kalkutta. (Foto: Reuters)

Angekommen in der Millionenmetropole kam die erste Enttäuschung. 2001 wurde die Stadt im Nordosten Indiens in Kolkata umbenannt. Selbst wenn das auf den überfüllten Straßen keinen schert. Kurz darauf der zweite Schock.

Der Ganges ist einfach nicht zu finden. Keine Spur vom heiligsten Fluss der Hindus. Kolkata liegt zwar an einem breiten Strom, aber das ist nicht der Ganges. Es ist der Nebenfluss Hugli.

© SZ vom 7./8.1.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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