Heimreise aus Kenia:Gefälschte Lippen

Die Flughafenbeamten hatten Zweifel an der Echtheit ihres Passfotos. Erst ein DNA-Test ermöglichte einer Kanadierin die Heimreise - drei Monate später.

Nach drei Monaten unfreiwilligem Aufenthalt in Kenia ist eine Kanadierin wieder nach Toronto heimgekehrt. Suad Hadschi Mohamud war im Mai nach einem Besuch bei ihrer Mutter in Kenia die Heimreise verweigert worden.

Suad Hadschi Mohamud nach ihrer Ankunft im kanadischen Toronto. (Foto: Foto: Reuters)

Beamte des ostafrikanischen Landes hatten die 31-Jährige am Flughafen festgenommen, weil sie angeblich mit einem fremden Reisepass ausreisen wollte. Begründung: Ihre Lippen sähen anders aus als auf dem Foto ihres vier Jahre alten Ausweises.

Nach acht Tagen wurde Mohamud gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt.

Der Heimflug wurde ihr allerdings erst gestattet, nachdem ein DNA-Abgleich mit ihrem 12-jährigen, in Kanada gebliebenen Sohn ihre Identität bewiesen hatte. Wie der Fernsehsender CBC berichtete, will der kenianische Anwalt von Mohamud nun Klage gegen die Regierungen von Kenia und Kanada sowie gegen die Fluggesellschaft KLM einreichen.

In Kanada brach wegen des Falls eine Debatte aus über den unzureichenden Einsatz der Regierung für kanadische Bürger, die im Ausland in Schwierigkeiten geraten. Regierungschef Stephen Harper versprach, den Vorfall untersuchen zu lassen.

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