Drehorte in Andalusiens Hauptstadt:Star Wars in Sevilla

Regisseure lieben das spanische Sevilla. Sie verwandeln die Stadt mal in Jerusalem, mal in einen phantastischen Ort der Sternenkrieger - und dann soll Sevilla auch noch am Meer liegen.

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Sevilla Spanien Drehorte Star Wars Lawrence von Arabien

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Hollywood-Regisseure lieben Sevilla als Drehort für ihre Filme. Zum einen wegen der vielen Sonnenstunden: Selbst im Winter herrschen hier oft Temperaturen bis zu 20 Grad, auch wenn es ab und zu regnen und nachts frisch werden kann. Aber auch, weil in kaum einer anderen Stadt die maurischen Einflüsse noch heute so sichtbar und die historischen Gebäude so gut erhalten sind. Mal stellt Sevilla in Filmen das Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge dar, mal einen fernen Planeten, mal Kairo und mal einfach nur sich selbst.

Star Wars Episode II: Nur 48 Sekunden dauert die Szene in Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger, die Regisseur George Lucas in Sevilla drehte. Aber diese 48 Sekunden reichten aus, um die Plaza de España (im Bild) weltweit bekannt zu machen.

Star Wars: Episode II: Angriff der Klonkrieger

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Im Film schreiten Senatorin Amidala (Natalie Portman) und Anakin Skywalker (Hayden Christensen) über eine Fußgängerbrücke und durch einen lichtdurchfluteten Säulengang, der in Wahrheit mitten in Sevilla steht. Genau genommen am Rande des Parque de María Luisa. Ein Kanal und ein halbrunder Klinkerbau mit zwei Türmen umrahmen den Platz. Auch wenn das Gebäude im Film digital leicht verändert wurde, erinnert es mit seinen Säulen, Kuppeln und den Kachelornamenten auch in der Realität an eine ferne Welt.

Actor Sacha Baron Cohen, in character from his upcoming film 'The Dictator', speaks during a news conference in New York

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Der Diktator: In der Despoten-Parodie Der Diktator mit Sascha Baron Cohen wurde daraus sogar ein orientalischer Palast eines verrückten Diktators, der mit Spezialeffekten mitten in die Wüste eines fiktiven Staates versetzt wurde.

Plaza de España in Sevilla, 1929

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Der sevillanische Architekt Ánibal González ließ die Plaza de España und den dazu gehörigen spanischen Pavillon zur Iberoamerikanischen Ausstellung 1929 (im Bild) errichten.

Star Wars und Lawrence von Arabien - Sevilla als Filmkulisse

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Königreich der Himmel: Deutlich öfter und länger als 48 Sekunden ist dagegen der Königspalast Real Alcázar im Monumentalfilm Königreich der Himmel zu sehen: In diesem königlichen Residenzpalast drehte Regisseur Ridley Scott alle Szenen, die im Palast des Königs von Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge spielen. Für die Dreharbeiten wurden die Innenhöfe und Räume des Prachtbaus im Herzen Sevillas aufwändig möbliert und mit Kerzen, Pflanzen und Vorhängen dekoriert. Im Film darbt hier Edward Norton als leprakranker König, und Orlando Bloom erobert als Balian von Ibelin im schummerigen Kerzenlicht das Herz der Prinzessin Sibylla (Eva Green).

Auch ohne die Filmausstattung fühlt man sich bei einem Rundgang durch den Alcázar in einen orientalischen Palast aus 1001 Nacht versetzt. Denn obwohl den Palast erst der christliche König Peter I. von Kastilien im Jahr 1364 bauen ließ, gilt er als Kleinod maurischer Baukunst. Der Alcázar ist eines der am besten erhaltenen Bauwerke des sogenannten Mudéjar-Stils, der unter christlicher Herrschaft mit islamischen Einflüssen entstand.

Lawrence von Arabien

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Lawrence von Arabien: Regisseur David Lean drehte große Teile seines Klassikers Lawrence von Arabien aus dem Jahr 1962 in Sevilla: So befindet sich der Offiziersclub nicht - wie im Film behauptet - in Kairo, sondern wiederum im spanischen Pavillon an der Plaza de España.

Im Bild: der echte Lawrence von Arabien, Thomas Edward Lawrence (1888-1935)

Star Wars und Lawrence von Arabien - Sevilla als Filmkulisse

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Der Innenhof des Offiziersclubs ist in Wahrheit der Hof des Luxushotels "Alfonso XIII.". Das Hotel wurde jüngst aufwändig renoviert, ohne seinen opulenten Stil mit edlen Holzvertäfelungen, Marmor und schweren Polstermöbeln aufzugeben.

Star Wars und Lawrence von Arabien - Sevilla als Filmkulisse

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Knight and Day: Die Action-Komödie mit Tom Cruise und Cameron Diaz nutzt Sevilla als Kulisse. Bei einer wilden Verfolgungsjagd rasen die beiden Protagonisten auf einem Motorrad durch die engen Gassen der Innenstadt nahe der Kathedrale, unter anderem durch die Calle Placentines. Wer es weniger eilig hat, macht von hier aus einen Schaufensterbummel in Richtung der belebten Einkaufsstraßen Calle Tetuán und Calle Sierpes.

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Sehr genau nahm es Regisseur James Mangold jedoch nicht mit den Drehorten in Sevilla: Im Film geraten die beiden Hauptdarsteller in eine Menschenmenge, die Stiere durch die Gassen treibt. Die berühmte Stierhatz findet in Wahrheit aber nicht im andalusischen Sevilla statt, sondern im nordspanischen Pamplona. Auch als die Filmfiguren ihre Verfolger abhängen und über eine Brücke aus der Stadt rasen, stimmt das Raum-Zeit-Gefüge im Film nicht ganz: Plötzlich finden sich die beiden an einem idyllischen Fischerhafen an der Küste wieder. Auch wenn Sevilla viel zu bieten hat, am Meer liegt die Stadt nicht. Wer Wasser sehen will, muss sich mit dem Fluss Guadalquivir begnügen. Oder nach Cádiz an der andalusischen Atlantikküste fahren - so wie Cameron Diaz und Tom Cruise im Film.

© Süddeutsche.de/Kathrin Dorscheid, dpa_tmn/kaeb
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