Beliebteste Sehenswürdigkeiten in Deutschland:Oh, wie schön ist Heidelberg

Ausländische Touristen sollten ihre beliebteste Sehenswürdigkeit in Deutschland nennen. Weder Schloss Neuschwanstein noch der Kölner Dom kamen auf den ersten Platz.

Katja Schnitzler

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Jahresrückblick Berlin - Bodemuseum

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Was wollen ausländische Gäste in Deutschland wirklich sehen, fragte man sich bei der Deutschen Zentrale für Tourismus - und leitete diese Frage gleich weiter: Auf ihrer Seite germany.travel stimmten 5500 tatsächliche und potentielle Touristen aus dem Ausland ab, welche deutschen  Sehenswürdigkeiten ihnen am besten gefallen. Während die Deutschen selbst in den meisten Umfragen den Kölner Dom auf Platz eins wählen, war den Touristen aus anderen Ländern eine andere Attraktion wichtiger.

Diese Sehenswürdigkeiten schafften es in die Top Ten, die gesamte Liste finden Sie hier.

Platz zehn: Museumsinsel in Berlin

Seit 1999 gehört die Insel in Berlin zum Unesco-Kulturerbe: Fünf Architekten ließen binnen hundert Jahren das prägende Gebäude-Ensemble errichten. Nun steht auf der Insel das Alte Museum von Karl Friedrich Schinkel, im Neuen Museum mit dem Ägyptischen Museum drängen sich Besucher um die Büste der Nofretete. Neben dem Neuen Museum hat Architekt Friedrich August Stüler auch die Alte Nationalgalerie entworfen. Die Nordspitze der Insel ziert das Bode-Museum (im Bild), in dem Skulpturen und Gemälde von der Antike bis zum 18. Jahrhundert ausgestellt sind. Das größte Gedränge ist aber immer im Pergamonmuseum.

Weitere Informationen finden Sie unter berlin.de.

Schloss Schwetzingen

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Platz neun: Schloss Schwetzingen

Das Luftbild zeigt nur einen kleinen Teil des Schlossgartens von Schwetzingen im Rhein-Neckar-Kreis. Das Ursprungsgebäude wurde um 1350 als kleines Wasserschloss eines Ritters errichtet. Zur heutigen Pracht baute es erst Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz ab 1698 aus. Er beauftragte auch Gartenarchitekten wie Nicolas de Pigage und Friedrich Ludwig von Sckell mit der Gestaltung des Parkes. Der zentrale Gartenbereich ist völlig symmetrisch angelegt, dazwischen stehen über 100 Skulpturen.

Mehr Informationen bietet schloss-schwetzingen.de.

Potsdamer Schlössernacht

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Platz acht: Schloss Sanssouci

Was für ein Sommersitz, den sich Friedrich der Große erbauen ließ. Er hoffte, dass hier der Name zur Realität werden würde: "Sanssouci" bedeutet "ohne Sorge". Hierher zog er sich mit seinen Hunden zurück, hier wollte er seine ewige Ruhe finden. Das wurde ihm allerdings erst 1991 gewährt. Heute sind das Schloss Sanssouci auf dem Weinberg und die Parkanlage alles andere als ein Rückzugsort, so beliebt sind sie bei Touristen aus dem In- und Ausland.

Mehr über Schloss Sanssouci und Tipps für Rundgänge durch die Parkanlagen finden Sie bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.

Loreley-Felsen im Mittelrheintal

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Platz sieben: Loreleyfelsen im Mittelrheintal

Ob wirklich eine Nixe, eine Zauberin, eine Hexe - auf jeden Fall eine wunderschöne Frau - oben auf dem Felsen saß, sich mit goldenem Kamm durch die blonden Locken strich und mit ihrem betörenden Gesang die Seeleute ins Verderben, also auf die Felsen, lockte? Zumindest die Vorstellung der verhängnisvollen Dame ist reizvoll. Schiffe verunglückten an dieser Stelle aber tatsächlich.

Zwar wurden die gefährlichsten Felsen im Flussbett gesprengt, aber noch immer laufen Rheinschiffe hier auf Grund, auch ohne Gesang. Nicht umsonst ließ sich der heilige Goar gegenüber dem Felsen (im heutigen St. Goarshausen) nieder, um Schiffbrüchigen beizustehen. Von hier aus ist der Blick auf den Loreley-Felsen besonders schön. Und natürlich vom Schiff aus, solange kein verlockendes Trällern zu hören ist.

Informationen zur Fahrt auf dem Rhein, über die Umgebung und das Loreley Center bei loreley-touristik.de.

Fischmarkt bei Sonnenaufgang

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Platz sechs: Fischmarkt am Hamburger Hafen

Wenn Fischmarkt ist in Hamburg, strömen die Leute zum Hafen. Jeden Sonntag kommen etwa 70.000 Besucher deshalb an die Elbe. Dass die Rufe der Marktschreier noch auf der Reeperbahn zu vernehmen sind, gehört aber wohl eher ins Reich der Sagen. Aber nicht nur die Lockrufe sind zu hören: In der historischen Fischauktionshalle wird frühmorgens zu Live-Musik getanzt.

Mehr Informationen auf hamburg.de

Dresdner Frauenkirche feiert 5. Geburtstag

Quelle: dpa

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Platz fünf: Dresdner Frauenkirche

Die berühmteste Kirche von Dresden hat bereits eine tausendjährige Geschichte und heißt seit jeher "Frauenkirche". Den imposanten Kuppelbau plante Ratszimmermeister George Bähr Anfang des 18. Jahrhunderts. Das Wahrzeichen der Stadt wurde kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört, ihre Ruine zum Mahnmal.

Als sich am 13. Februar 1982 an den Steinen erstmals Menschen mit Kerzen versammelten, wurden die Überreste der Frauenkirche zu einem Symbol der Friedensbewegung und des gewaltfreien Protests in Ostdeutschland. An diesem Datum treffen sich hier noch immer Menschen zum Gedenken. 60 Jahre vergingen, bis die Frauenkirche wieder aufgebaut worden war: Am 30. Oktober konnte die Kirche abermals geweiht werden - sie gilt als Sinnbild des protestantischen Kirchenbaus.

Den Besuch der Frauenkirche können Gläubige mit einem Gottesdienst, Kunstsinnige mit einer Führung oder einem Konzert verbinden; Informationen unter frauenkirche-dresden.de.

Wolken ueber Berlin

Quelle: dapd

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Platz vier: Brandenburger Tor

Ein Blick auf die Quadriga, die Johann Gottfried Schadow 1793 (zwei Jahre nach Fertigstellung des Tors) entworfen hatte, und man weiß, was darunter kommt: das Brandenburger Tor in Berlin. Wer hier nicht durchgeschritten ist, war nicht wirklich in Berlin, zumindest nicht als Tourist. Heute ist das Gedränge groß, doch drei Jahrzehnte lang war es gezwungenermaßen ruhig um das Tor im geteilten Berlin. Bis zum Mauerfall: Am 22. Dezember 1989 wurde das Brandenburger Tor unter dem Jubel von mehr als 100.000 Menschen geöffnet. Die Berliner feierten die neue Einheit so wild, besonders an Silvester 1989/90, dass die Quadriga zwei Jahre später restauriert werden musste.

Trotz der bewegten Geschichte schaffte es das Wahrzeichen der wiedervereinten Stadt nicht aufs Siegerpodest der beliebtesten Sehenswürdigkeiten.

Mehr Informationen zum Brandenburger Tor finden Sie auf berlin.de.

Dom in Köln

Quelle: dpa

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Platz 3: Kölner Dom

Von deutschen Touristen wird der Dom in Köln regelmäßig zur Nummer eins unter den Sehenswürdigkeiten gekürt. Doch bei den ausländischen Gästen muss er sich mit dem dritten Platz begnügen. Dabei ist der Dom ein katholisches Gotteshaus der Superlative: Licht fällt durch etwa 10.000 Quadratmeter Fensterfläche, insgesamt finden 4000 Gläubige einen Sitz- oder Stehplatz. Und wer zur Turmspitze steigen will, hat 533 Stufen vor sich. Auch Führungen über das Dach und zu den Glocken sind möglich. Im Gegensatz zur Dresdner Frauenkirche hielt der Kölner Dom dem Bombardement im Zweiten Weltkrieg stand. Vierzehn Bomben trafen das Bauwerk. Noch immer sind manche Kriegsschäden nicht behoben, so dass der Dom die "ewige Baustelle" bleibt. Letzteres ist nicht tragisch, im Gegenteil: Sollte der Kölner Dom doch einmal fertiggestellt werden, dann - so der Volksmund - ist auch das Ende der Welt nahe.

Mehr Informationen unter koelner-dom.de.

Neuschwanstein 'Weltwunder'-Titel

Quelle: ag.dpa

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Platz 2: Schloss Neuschwanstein

Das Märchenschloss von König Ludwig II. hätten wir eigentlich auf Platz eins der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von ausländischen Besuchern vermutet. Doch es ist Platz zwei geworden, immerhin. Eigentlich hatte der menschenscheue König das Schloss als Refugium erbaut. Sieben Wochen nach seinem Tod wurde Neuschwanstein der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ist seitdem ein Publikumsmagnet: Etwa 1,3 Millionen Gäste kommen pro Jahr, im Sommer schieben sich im Schnitt mehr als 6000 Besucher durch die Gemächer, und das täglich. Wer erst mal allein einen Eindruck gewinnen möchte, macht einen virtuellen Rundgang und genießt 360-Grad-Bilder - ganz für sich.

Mehr Informationen unter neuschwanstein.de.

Heidelberger Schloss

Quelle: DPA-SZ

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Platz 1: Heidelberger Schloss

Noch beliebter als Kölner Dom und Neuschwanstein: das Schloss über der Altstadt von Heidelberg - dabei ist es eine Ruine, allerdings eine höchst inspirierende für Dichter und Künstler der Romantik. Und auch Mark Twain machte dem Heidelberger Schloss, einst Residenz der Pfälzer Kurfürsten, eine schriftliche Liebeserklärung. Natürlich ist das romantische Schloss nicht arm an Sagen: So soll ein Fußabdruck auf der Terrasse von einem Ritter stammen, der bei einem Feuer in den oberen Schlossräumen eingeschlossen wurde - und sich mit einem Sprung aus dem Fenster rettete. Das Schloss wurde schon vor langer Zeit zur Ruine: 1693 im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Mehrfach im Jahr wird mit der "Schlossbeleuchtung" daran erinnert - einem großen Feuerwerk über der Anlage.

Mehr Informationen unter schloss-heidelberg.de.

© Süddeutsche.de/goro
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