Balloon Fiesta in Albuquerque:Heiße Luft am Rio Grande

Einmal im Jahr schweben an neun Tagen Hunderte Ballone über Albuquerque in New Mexico: Die Balloon Fiesta ist die größte der Welt - ein Spektakel in Bildern.

Verena Wolff

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Joseph Michel und Jacques Etienne Montgolfier waren die ersten: Sie schafften es am 21. November 1783, einen bemannten Heißluftballon schweben zu lassen. An Bord waren allerdings weder die beiden Brüder noch, wie König Ludwig XVI. ursprünglich gefordert hatte, verurteilte Straftäter. Durch die Lüfte fuhren ein Wissenschaftler und ein Geschäftsmann. Und landeten sicher wieder auf Pariser Boden.Knapp 230 Jahre später ist das Ballonfahren ein Hobby oder auch Broterwerb von Menschen auf der ganzen Welt. Viele haben einen Termin dick im Kalender markiert: die "Balloon Fiesta" in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico vom 3. bis zum 11. Oktober - mit mehr als 600 Ballonen die größte der Welt.Foto: Balloon Fiesta

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Wenn die Nächte schon kalt sind in der Wüste und die Tage noch sonnig und warm werden, treffen sich Ballonfahrer aus Dutzenden Ländern der Welt und fast allen amerikanischen Bundesstaaten. Zum 38. Mal findet 2009 die Balloon Fiesta in Albuquerque statt. Fast eine Million Zuschauer zieht das Ereignis alljährlich an.Foto: Balloon Fiesta

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Die Besucher beobachten die Massenstarts sowie die glühenden Ballone am Abendhimmel und fiebern bei den verschiedenen Wettbewerben mit - etliche Zuschauer steigen auch selbst mit ein, um die überraschend abwechslungsreiche Landschaft am Rio Grande aus der Luft zu sehen.Lange bevor die Sonne aufgeht sind die Parkplätze rund um das Launch Field voll, an den Ausfahrten zu dem 30 Hektar großen Acker bilden sich um fünf Uhr morgens die ersten Staus.Foto: Balloon Fiesta

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Die farbenfrohen Mass Ascensions finden im Morgengrauen statt. Zu dieser Zeit und in der Abenddämmerung ist die Wetterlage meist am stabilsten und die Winde sind am gleichmäßigsten.Foto: Balloon Fiesta

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Am kühlen Morgen gibt es auf dem Volksfest am Startfeld heißen Kaffee und Kakao, warmes Frühstück und Mützen, Schals und Handschuhe - für all jene, die irrtümlich mit ein paar Grad über Null gerechnet hatten.Foto: Balloon Fiesta

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Abends, wenn es dämmert über der Wüste, treffen sich die Ballonfahrer zum sogenannten Night Glow - dabei heizen sie ihre Ballone an, ohne tatsächlich abzuheben.Foto: Balloon Fiesta

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Nicht immer allerdings läuft alles wie vorgesehen: "Wind und Wetter müssen mitspielen", sagt Kathy Leyendecker, Sprecherin der Fiesta. Wenn die eigens angeheuerten Meteorologen zu starke Winde voraussagen, müssen einzelne Programmpunkte abgesagt werden - die Sicherheit geht vor: "Sonst können Ballone abgetrieben werden, und das kann verheerende Folgen haben."Foto: Balloon Fiesta

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208 Ballone können auf dem Feld gleichzeitig abheben. Zu den Mass Ascensions starten nach den ersten 200 Ballonen gleich nochmal so viele. Das alles verläuft in geordnetem Chaos und unter den strengen Augen der "Zebras", der Aufpasser in den schwarz-weiß gestreiften Trikots, die dafür Sorge tragen, dass alle Ballone sicher entschweben.Foto: Balloon Fiesta

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Neben den Frühstartern gibt es die Ballonfahrer, die zu anderen nahe gelegenen Startplätzen fahren und von dort aus in die Luft gehen. Zu ihnen gehört Russ Lucas, der aber heute noch mit dem Start seines weiß-roten Ballons "Cloud Dancer" wartet. Denn an diesem Morgen ziehen die "Special Shape Balloons" alle Aufmerksamkeit auf sich.Foto: Verena Wolff

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Russ nutzt die Zeit, um noch einen Kaffee gegen die Müdigkeit zu trinken. "Schräg" findet er all die Ballonverrückten, die mit seltsam geformten Spezialballons in die Luft gehen. Für ihn, der in Minnesota sein Hobby zum Beruf gemacht hat und dort Fahrten anbietet, wäre das allerdings nichts. Er bleibt lieber bei seinem roten Ballon mit den kleinen weißen Rauten: "Allzu viel Abenteuer muss auch nicht sein", sagt der 53-Jährige.Foto: Balloon Fiesta

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84 Gefährte sind gemeldet, deren Aussehen nichts mit einem normalen Heißluftballon zu tun hat. Ein Schloss steht dort und verschiedene Drachenfiguren, ein Frosch und ein überdimensionales Bienenpärchen, Blumen, Obst, Gemüse und ein paar andere Tiere und Comicfiguren.Zu den Special Shapes gehört alles, was nicht der normalen Tränenform eines Ballons entspricht - je ungewöhnlicher, desto besser, meinen die leidenschaftlichen Fahrer. Doch es dauert, bis diese teils riesigen Gefährte tatsächlich abheben: Sie haben viel mehr Winkel und Kammern, in die die Luft strömen muss.Foto: Balloon Fiesta

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Der Wind und das Wetter spielen an diesem Morgen mit - es ist recht still, alle Special Shapes können wie geplant starten. Schnell sieht das Brandenburger Tor nicht mehr so überdimensional aus wie noch auf dem Feld - auch das riesige Schloss, die Kuh und das Bienenpärchen machen aus der Froschperspektive fast eine bessere Figur.Foto: Verena Wolff

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Die beste Sicht allerdings haben jene, die selbst mit den ersten Ballonen gestartet sind - denn sie sehen, wie die leichte Brise alle bunten Flugfiguren in andere Richtungen treibt und wie der Wind mit ihnen spielt.Die "Special Shape Balloons" mischen sich schnell unter die traditionellen Ballone. Im Gegensatz zu anderen Starts geht es bei den Special Shapes nicht darum, stundenlang durch die Lüfte zu schweben oder schnellstmöglich an ein Ziel zu kommen. "Die fahren zum Spaß, das ist kein Wettbewerb", sagt Russ.Foto: Verena Wolff

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Die später Gestarteten entdecken auf ihrer Fahrt entlang des Rio Grande zahlreiche Ballone, denen die Luft bereits wieder ausgegangen ist und die mit zusammengefallenen Schirmen am Boden liegen. Autos mit Anhängern jagen hinter den sinkenden Ballonen her, um sie wieder zurückzubringen.Foto: Verena Wolff

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Denn so elegant die riesigen und schweren Gefährte durch die Luft schweben, so unhandlich sind sie zu transportieren. Um einen Korb in einen Anhänger zu hieven, braucht es viele Hände - und um die vielen Quadratmeter Ballonseide des Schirms wieder ordentlich aufzurollen, dass sie problemlos eingepackt werden kann, muss man Geduld haben. Viel Geduld.Foto: Verena Wolff

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So leicht der Aufstieg aussieht, so holprig ist oft die Landung: Der Ballon stürzt quasi ab - gelenkt und aus geringer Höhe. "Dazu brauchen wir eine große Fläche - am besten eine Wiese oder einen Acker", erklärt Russ. Und möglichst wenige Menschen, die dabei zuschauen - denn das kann gefährlich sein, weil der Korb oft in letzter Sekunde noch einmal Fahrt aufnimmt und ein paar Meter weiter landet.In Albuquerque und Umgebung sind die Farmer während der Balloon Fiesta auf solchen Besuch von oben eingestellt. Ein paar Extra-Furchen in ihren Wiesen machen ihnen nichts aus - und wenn die Not groß ist, helfen sie sogar beim Verladen des Ballons.Foto: Verena Wolff(sueddeutsche.de/Wolff/dd/kaeb/bgr)

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