Antalya in der Türkei:Knast für Souvenirkauf

Ein alter, behauener Stein wurde einem Touristen aus Frankreich zum Verhängnis: Seit mehr als zwei Monaten sitzt er in der Türkei im Gefängnis.

Unwissenheit oder Leichtsinn? Nachdem Zöllner am Flughafen der südtürkischen Stadt Antalya in seinem Gepäck einen antiken Stein entdeckt hatten, nahmen sie den französischen Touristen Dominic Murugan fest.

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Urlauber, die im Gefängnis landen: So manches, was deutsche Behörden gar nicht interessiert, ahnden andere Länder strengstens.

Murugan, seine Frau und seine vier Kinder wollen den behauenen Stein wenige Tage zuvor bei einem Straßenverkäufer für etwa 20 Euro als Andenken gekauft haben, teilte sein Anwalt mit.

Der in Nordfrankreich lebende Mechaniker wurde wegen Schmuggels antiker Kunstschätze angeklagt und wegen Fluchtgefahr inhaftiert. Seit dem 2. Mai teilt er sich die Zelle mit 15 weiteren Ausländern. Das Urteil soll am 28. August fallen, Murugan drohen laut seinem Anwalt bis zu zehn Jahren Haft.

Die Türkei wacht strikt über ihr antikes Erbe; Festnahmen von Touristen wegen Schmuggels sind keine Seltenheit. Reiseveranstalter und Botschafter warnen deshalb Urlauber immer wieder davor, alte Stücke als Ferien-Souvenir mitzunehmen, welcher Art auch immer sie sein mögen.

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