Wahlanalyse:Die Partei der Zukunftsangst

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Demoskopen erklären, wie soziale Milieus gewählt haben. Sie erkennen eine "Konfliktlinie der Demokratie": Auf der einen Seite die Befürworter, auf der anderen Seite die Skeptiker der Modernisierung.

Von Sebastian Jannasch, Berlin

Nachdem das Ergebnis der Bundestagswahl schon als Rechtsruck, Quittung für die Flüchtlingspolitik oder Zeichen des Frusts in Ostdeutschland interpretiert wurde, kommt nun ein weiteres Deutungsmuster hinzu. Einer am Freitag vorgestellten Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge zeugt der Wahlausgang von einer neuen "Konfliktlinie der Demokratie" zwischen Befürwortern und Skeptikern der Modernisierung. "Die alten Kategorien von rechts und links oder pauschale Ost-West-Zuweisungen greifen zu kurz", sagt der Autor der Studie, Robert Vehrkamp. Auch die Flüchtlingspolitik sei weniger eine Ursache als vielmehr ein aktueller Anlass für Protestwähler. "Hilfreicher für ein Verständnis des Wahlverhaltens ist ein Blick auf die sozialen Milieus und tiefergehende gesellschaftliche Modernisierungsprozesse."

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