Die jüngere Geschichte Südamerikas ist trotz aller Probleme vor allem eine Erfolgsgeschichte. Auf einem Kontinent, der bis weit in die Achtzigerjahre hinein von Militärdiktaturen dominiert wurde, die systematisch mordeten und folterten, haben sich in den zurückliegenden 30 Jahren mehr oder weniger stabile Demokratien etabliert. Auch deshalb kann die Aufregung nicht groß genug sein über die jüngsten Vorgänge in Venezuela. Dort scheint der nur noch dem Namen nach sozialistische Präsident Nicolás Maduro, 54, entschlossen zu sein, die Geschichte wieder umzudrehen. Am Donnerstag hat er die Demokratie abgeschafft.
Venezuela:Alle Macht für Maduro
Der Präsident steuert das ölreiche Land geradewegs in Richtung Diktatur. Das Oberste Gericht, weitgehend von Maduro selber eingesetzt, schafft die Befugnisse des Parlaments ab. Die Welt ist entsetzt.
Von Boris Herrmann, Rio de Janeiro
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