USA:Palin geißelt Obamas Politik als "unmoralisch"

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Die rechtskonservative "Tea-Party-Bewegung" in den USA hat eine prominente Fürsprecherin: Die Republikanerin Sarah Palin wettert gegen Obama - und wirft ihm Unmoral vor.

Vereint im Widerstand gegen Barack Obama: Am rechten Rand haben sich in den USA radikale Konservative zusammengeschlossen, die ein gemeinsames Ziel haben - Präsident Barack Obama zu Fall zu bringen. Sie nennen sich die "Tea-Party-Bewegung".

Über Moral und Unmoral: Sarah Palin als Hauptrednerin auf dem ersten Kongress der rechtskonservativen "Tea-Party-Bewegung". (Foto: Foto: Reuters)

Nun haben sie eine prominente Unterstützerin gefunden: Sarah Palin, ehemalige Gouverneurin von Alaska und ehemalige Kandidatin der Republikaner für die Vizepräsidentschaft, nutzt die Gelegenheit, um sich erneut gegen Obama in Stellung zu bringen. Palin, die strikte Abtreibungsgegnerin ist und für traditionelle Familienwerte eintritt, erlebe in ihrer eigenen Familie jedoch Dinge, die sie selbst nicht allzu glücklich gemacht haben dürften: Für Aufsehen sorgte etwa die Schwangerschaft ihrer Teenager-Tochter Bristol.

Nun hat sie Präsident Barack Obama unmoralisches Handeln vorgeworfen. Beim ersten Kongress der "Tea-Party-Bewegung" in Nashville, Tennessee, trat sie am Samstagabend als Hauptrednerin auf.

"Washington hat das Vertrauen der Menschen gebrochen... Die Liste der gebrochenen Versprechen ist lang", rief die populistische Palin, der immer wieder Ambitionen nachgesagt werden, bei den Präsidentenwahlen 2012 antreten zu wollen. Immer wieder griff sie die Finanzpolitik in Washington an. Den von Obama vorgelegten Haushalt mit einem Rekorddefizit von 1,56 Billionen Dollar bezeichnete sie als "unmoralisch": Washington begehe damit einen Generationendiebstahl. Es sei "unmoralisch, den Kindern die Schulden zu überlassen".

Die "Tea-Party-Bewegung" ist die Zukunft in der Politik", rief sie den mehr als 1000 Gästen zu. Obamas Politik gefährde die Sicherheit Amerikas, seine Außenpolitik sei gescheitert. "Wir brauchen einen Oberkommandierenden und keinen Juraprofessor, der uns Lehren erteilt", sagte sie.

Die rechtsgerichtete "Tea-Party-Bewegung" mobilisiert seit Monaten mit zunehmender Lautstärke gegen Obama. Sie bezeichnet den Präsidenten als anti-amerikanisch und sozialistisch, der Steuern verschwende und mehr Regierungskontrolle über die Bürger anstrebe.

Die Bewegung gewinnt vor allem angesichts der Kongresswahlen im November immer mehr an Bedeutung. So unterstützte sie erfolgreich den Republikaner Scott Brown bei der jüngsten Senatswahl in Massachusetts, der den Demokraten eine schwere Schlappe zufügte. Durch seinen Wahlsieg haben die Demokraten ihre wichtige strategische Mehrheit im Senat verloren.

Der Name der Bewegung geht zurück auf die Bostoner "Tea Party" von 1773. Siedler in Amerika lehnten sich damals gegen Steuerpläne ihrer britischen Kolonialherren auf. Aus Protest gegen die britische Herrschaft warfen die Revolutionäre Teeladungen ins Hafenbecken.

© dpa/AP/hai - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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