USA:Klima der Empörung

Trump wird die Warnung der Umweltbehörden nicht jucken.

Von Stefan Kornelius

Widerstand gegen Donald Trump kommt in vielfältiger Form daher. Vom ersten Tag kennt der US-Präsident die Borstigkeit der Sicherheitsbehörden und der Geheimdienste, die sich mit der Weltanalyse des Immobilienhändlers nicht abfinden wollen und fleißig mit Fakten dagegenhalten. Nun haben gleich 13 Bundesbehörden ihren Protest zur Klimapolitik artikuliert. Ihre Tiefenanalyse der klimatischen Veränderungen in den USA erreichte die Öffentlichkeit, ehe sie vom Weißen Haus gestoppt oder umgeschrieben werden konnte.

Es ist diese Konspiration, die dem Forscher-Bericht politisches Gewicht gibt. Dass die relevanten Umwelt- und Klimabehörden in den USA anderer Meinung sind als ihr Präsident, ist nun wahrlich keine Sensation. Zeitpunkt und Form der Veröffentlichung machen die Sache zum Politikum. Wenige Tage nach der offiziellen Notifikation über den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen sagen die renommierten Forscher, dass die Regierung Trump einen gewaltigen Fehler begeht.

Wird das Trump zum Umdenken bringen? Natürlich nicht, genauso wenig wie die vielen Trump-Wähler nicht bekehrt werden. Sie sehen ihren Widerstand gegen die Klimapolitik eher als Beleg für Stärke gegen "das System", gegen den Ex-Präsidenten Obama und die böse Welt da draußen, die Amerika eh nur schaden will. Ihre Sturheit wird mit der Veröffentlichung nur gestärkt.

© SZ vom 09.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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