US-Wahlkampf:Selbstironie und Buh-Rufe

Beim jährlichen Spenden-Dinner der Alfred E. Smith Gedächtnisstiftung versuchen es die Rivalen Trump und Clinton mit Humor. Zum Eklat kommt es trotzdem.

Nur einen Tag nach ihrem letzten TV-Duell sind die US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump ein weiteres Mal aufeinandergetroffen. Beim jährlichen Wohltätigkeits-Dinner der katholischen Alfred E. Smith Gedächtnisstiftung in New York würdigten sich beide zunächst keines Blickes. Erzbischof Timothy Dolan saß zwischen den Rivalen - sein Stuhl sei der kälteste Platz auf Erden, scherzte er. Auch Trump und Clinton versuchten es mit Humor: Trump lobte die Reden von First Lady Michelle Obama. "Meine Frau Melania hält genau die gleiche Rede und die Leute machen Stress", wunderte er sich in Anspielung auf die Plagiatsvorwürfe um die Rede seiner Frau im Sommer. Über Clinton sagte er: "Heute Abend, in der Öffentlichkeit, gibt sie vor, Katholiken nicht zu hassen." Dafür setzte es Buhrufe, was bei dem Dinner sonst nie vorkommt. Clinton nahm sich selbst auf die Schippe: Normalerweise verlange sie für Reden ein Honorar, sagte sie, heute stelle sie den gut betuchten Gästen aber keine Rechnung. Anschließend spottete sie über Trumps Probleme mit Telepromptern, reichte ihm am Ende aber doch noch kurz die Hand.

© SZ vom 22.10.2016 / AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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