Unterstützung für Assad:Russland bestätigt Präsenz eigener Soldaten in Syrien

Lesezeit: 1 min

  • In sozialen Netzwerken tauchen Bilder russischer Soldaten in Syrien auf - kurz darauf bestätigt Moskau die Präsenz von Militärexperten.
  • Die USA haben schon länger Hinweise dafür, dass Russland direkt in den Bürgerkrieg eingreifen könnte.
  • Nachdem Bulgarien den Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt hat, will Russland jetzt über Iran fliegen.

Soldaten posieren neben Bildern von Assad

Russland hat erstmals den Einsatz eigener Soldaten in Syrien bestätigt. Die Experten leisteten Hilfe bei Waffenlieferungen, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums. Die Lieferungen seien für den Kampf gegen den Terrorismus bestimmt. Die Bestätigung kommt zu einer Zeit, in der in sozialen Netzwerken vermehrt Bilder russischer Soldaten in Syrien auftauchen. Eine Recherchegruppe um den russische Blogger Ruslan Lewiew hat sie zusammengetragen. Auf den Fotos posieren die Männer neben Plakaten von Assad und Putin.

Möglicherweise Flugeinsatzzentrale geplant

Den USA zufolge gibt es schon länger Hinweise auf ein direktes militärisches Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg. In den vergangenen Tagen seien mindestens drei russische Militärflugzeuge in Syrien gelandet, sagten mehrere US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Zwei riesige Transportmaschinen vom Typ Antonow An-124 Ruslan (Condor) sowie eine Passagiermaschine seien auf einem Flughafen in der Region Latakia an der syrischen Mittelmeerküste gelandet, führte einer der Regierungsvertreter aus.

Die Russen errichteten an dem Flughafen im Nordwesten des Landes demnach Unterkünfte, die "Hunderten" Menschen Platz böten. Außerdem hätten sie tragbare Ausrüstung für die Luftraumkontrolle mitgebracht. "All dies legt nahe, dass Russland plant, von diesem Flugfeld aus eine Art Flugeinsatzzentrale zu betreiben", sagte der Regierungsvertreter. Die Angaben bestätigten einen Bericht der New York Times von vergangener Woche.

US-Außenminister John Kerry hatte seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow mitgeteilt, sehr beunruhigt über die aktuellen Entwicklungen zu sein. Lawrow erwiderte darauf, die Regierung in Moskau habe niemals bestritten, die syrische Regierung mit Waffen zu beliefern.

Russland will über Iran nach Syrien fliegen

Nach der Sperrung des bulgarischen Luftraums für russische Flugzeuge auf dem Weg nach Syrien will Moskau nun Maschinen über den Iran in das Bürgerkriegsland schicken. Die Führung in Teheran habe zugesagt, Transporte nicht zu behindern, sagte der Diplomat Maxim Suslow von der russischen Botschaft in Teheran. Auch aus Griechenland liege eine Erlaubnis vor, hieß es in Moskau. Sofia hatte Flüge mit dem Hinweis untersagt, es zweifle an dem von Moskau angegebenen humanitären Zweck der Mission.

© SZ.de/rtr/anri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: