Unfall:Taiwanische Marine feuert versehentlich Rakete auf Fischkutter

Die Schiffsabwehr-Rakete "Hisung Feng" soll eigentlich gegen Flugzeugträger eingesetzt werden. Die Archivaufnahme zeigt die Vorgängerversion der Waffe. (Foto: AFP)

Die Waffe vom Typ "Hsiung Feng III" durchschlägt das Schiff und tötet dessen Kapitän. Der Vorfall könnte zu neuen Spannungen mit China führen.

Eine offenbar versehentlich abgefeuerte taiwanische Schiffsabwehr-Rakete hat auf einem Fischkutter in der Meerenge zwischen China und Taiwan einen Menschen getötet und zwei weitere verletzt. Wie die Marine mitteilte, durchschlug die Rakete den taiwanischen Trawler "Hsian Li Sheng", ohne zu explodieren. Der Kutter sei nicht gesunken. Bei dem Toten handelt es sich um den Kapitän.

Die Rakete vom Typ Hsiung-feng III mit einer Reichweite von 300 Kilometern wurde den Angaben zufolge während einer Übung von einem Kriegsschiff in Richtung China abgefeuert. Die Rakete habe aber nicht die Mittellinie des Meeresweges der Taiwanstraße überquert, die beide Seiten respektieren. Die Gründe waren zunächst unklar, es wurde jedoch menschliches Versagen vermutet.

Der Vorfall in der Taiwan-Straße, eine 180 Kilometer breite Meerenge zwischen der chinesischen Westprovinz Fujian und der Insel Taiwan, könnte zu weiteren politischen Spannungen zwischen Taiwan und der Volksrepublik China führen. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und hat wiederholt mit dem Einsatz von Waffengewalt gedroht, sollte die Insel ihre Unabhängigkeit erklären. Hinzu kommt ein Territorialstreit im Südchinesischen Meer. China beansprucht praktisch das gesamte Meeresgebiet und liegt daher im Konflikt mit den ASEAN-Staaten Philippinen, Vietnam, Brunei und Malaysia sowie mit Taiwan.

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