Umstrittenes Gesetz in Frankreich:Senat bewilligt Homo-Ehe in Schlussabstimmung

Hunderttausende Menschen haben in den vergangenen Monaten in Frankreich gegen die Homo-Ehe protestiert - jetzt hat der Senat den Gesetzentwurf der Sozialisten trotzdem angenommen. Bevor er endgültig verabschiedet wird, muss er aber noch eine letzte Etappe passieren.

Homosexuelle Paare dürfen in Frankreich bald heiraten und Kinder adoptieren. Nach der Nationalversammlung billigte am Freitag auch die zweite Parlamentskammer in einer Schlussabstimmung den Gesetzestext der sozialistischen Regierung. Die Nationalversammlung hat dem Entwurf bereits im Februar zugestimmt. Er muss nun aber noch in zweiter Lesung im Parlament beraten werden, bevor er als endgültig verabschiedet gilt.

Den ersten Artikel des Gesetzesentwurfs zur Einführung der Homo-Ehe war bereits in der Nacht zum Mittwoch von der zweiten Parlamentskammer uverändert angenommen worden. In ihm heißt es: "Die Ehe wird geschlossen von zwei Personen unterschiedlichen oder gleichen Geschlechts."

Gegen die Homo-Ehe waren in den vergangenen Monaten hunderttausende Menschen in Frankreich auf die Straße gegangen. Neben der Möglichkeit der Eheschließung sieht der Text auch ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare vor, was besonders umstritten ist.

Kirchenvertreter und Konservative hatten bis zuletzt versucht, das Gesetz zu stoppen. Bei Demonstrationen am 13. Januar und 24. März waren jeweils hunderttausende Menschen in Paris gegen die Homo-Ehe auf die Straße gegangen. Im März waren es nach Angaben der Veranstalter sogar 1,4 Millionen Teilnehmer. Im Mai soll erneut eine Demonstration stattfinden.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/vks/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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