Tunesien:"Wir sind im Krieg"

Die Behörden erhöhen die Sicherheitsmaßnahmen im Land - und räumen Versäumnisse ein.

Von Paul-Anton Krüger

Es ist ein Versuch, den Tourismus in Tunesien zu retten und ausländischen Investoren ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Zugleich ist es ein Eingeständnis, dass die Behörden der Bedrohung durch islamistische Terroristen bisher nicht gewachsen sind, dass sich Tunesien "im Kriegszustand befindet", wie es Präsident Béji Caïd Essebsi selber sagt. Eine Woche nach den Anschlägen auf einen Touristenstrand in der Nähe der Stadt Sousse mit 38 Todesopfern, hat der 88-Jährige am Samstagabend in einer vom Fernsehen live übertragenen Rede an die Nation den Ausnahmezustand über sein Land verhängt. "Wenn sich die Ereignisse von Sousse wiederholen, zerbricht der Staat", warnte Essebsi und begründete seine Entscheidung auch mit "regionalen Kontext" - ein unmissverständlicher Hinweis auf das Chaos im Nachbarland Libyen, wo radikale Islamisten bis hin zu Ablegern der Terrormiliz Islamischer Staat ungehindert aktiv sind.

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