Tunesien:Beistand im Anti-Terror-Kampf

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Die EU hilft Tunesien mit einer zivilen Mission bei der Grenzsicherung, um das Einsickern von Islamisten aus Libyen zu verhindern.

Von Daniel Brössler, Brüssel

Die Europäische Union hat Tunesien Beistand im Kampf gegen den Terrorismus und seine Folgen versprochen. Die EU sei interessiert an einem "starken, stabilen Tunesien, das der Demokratie verpflichtet bleibt", sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Montag nach einem Treffen der EU-Außenminister mit dem tunesischen Regierungschef Habib Essid in Brüssel. "Dank der Unterstützung unserer Freunde werden wir in der Lage sein, den Terrorismus aus unserem Land zu verbannen", sagte Essid. "Wir zählen auf Ihre Unterstützung", fügte er an die EU gerichtet hinzu. Deren Vertreter sagten zu, Tunesien mit einer zivilen Mission beim Schutz seiner Grenze zu Libyen zu unterstützen. Das Einsickern von Islamisten über die schlecht bewachte Grenze gilt als eines der zentralen Sicherheitsprobleme Tunesiens, das als einziges Land nach dem Arabischen Frühling einen konsequenten Weg in Richtung Demokratie eingeschlagen hat. Seit dem 4. Juli gilt in dem Land allerdings der Ausnahmezustand. Die Regierung reagierte damit auf den Terroranschlag von Sousse am 26. Juni, bei dem ein Attentäter 38 Menschen tötete, unter ihnen 30 Urlauber aus Großbritannien. Schon im März waren bei einem Überfall auf das Nationalmuseum Bardo in Tunis 24 Menschen ums Leben gekommen. Mit Angriffen auf den Tourismus zielen die Extremisten auf einen für Tunesien überlebenswichtigen Wirtschaftszweig. Bei dem Attentäter von Sousse handelte es sich um einen Tunesier, der in Libyen eine Terrorausbildung erhalten haben soll.

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