Syrien-Konflikt:Zorn und Verzweiflung

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Als Kümmerer in Beirut: Frank-Walter Steinmeier. (Foto: Adam Berry/Getty)

Es war sein letzter Besuch als Außenminister in der Krisen-Region: Steinmeier besuchte ein Flüchtlingscamp im Libanon.

Von Stefan Braun, Beirut

Jetzt stehen sie vor ihm. Reden, erzählen, haben Gesichter. Keine Fotos, keine Fernsehbilder, keine Berichte. Hier sind sie ganz nah mit ihrem Leben und ihren Sorgen. Raschid, Mahmut, Yussuf - alle drei sind syrische Flüchtlinge, und jeder will dem deutschen Außenminister erzählen, wie sie mit ihren Familien gerade so eben überleben können. Die drei bewohnen mit fünf, sechs, sieben Kindern je anderthalb Zimmer; in der Mitte der Behausungen steht ein alter Ölofen, an der Wand ein Kühlschrank, und an der Decke hängt ein Ventilator. Die Matratzen, auf denen sie nachts schlafen und tagsüber hocken, haben sie in einer Ecke gestapelt. Es soll aufgeräumt wirken. Was unmöglich ist in diesen Holzverschlägen. Hier im Lager Saadnayal 019 in der libanesischen Bekaa-Ebene leben Hunderte Familien unter solchen Umständen, und das in den meisten Fällen seit fünf Jahren.

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