Syrischen Regierungstruppen ist es nach 13 Monaten gelungen, die Belagerung islamistischer Rebellen um das Zentralgefängnis von Aleppo zu beenden. Panzer der Regierungstruppen seien mit Unterstützung von Milizionären auf das Gefängnisgelände gefahren, berichtete die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Dies sei ein schwerer Schlag für die extremistische Al-Nusra-Front und verbündete islamistische Brigaden, die das Zentralgefängnis knapp 13 Monate eingekesselt und zwischenzeitlich besetzt hatten, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP. Nach seinen Angaben, die zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden konnten, waren zahlreiche Freudenschüsse zu hören, als die Regierungstruppen das Gefängnis erreichten.
Nachschub der Rebellen gekappt
Bei den erbitterten Kämpfen seien seit Dienstag 50 Rebellen und mehrere Soldaten getötet worden, sagte Rahman. Durch den Vorstoß der Truppen von Machthaber Baschar al-Assad in das Gebiet um das Gefängnis im Norden von Aleppo sei eine zentrale Nachschublinie der Rebellen zur türkischen Grenze gekappt.
Die Rebellen hatten im April 2013 das riesige Gefängnis angegriffen, um 3500 Häftlinge zu befreien, die dort unter erbärmlichen Zuständen festgehalten wurden. Soldaten verteidigten das Areal. Während der Belagerung kamen zahlreiche Häftlinge ums Leben. Durch die Belagerung des Gefängnisses verschlechterte sich die Versorgungslage für die Häftlinge erneut dramatisch. Dutzende von ihnen sollen in Folge von Unterernährung oder fehlenden Medikamenten gestorben sein.