Syrien:Dutzende Tote bei Explosion nahe Damaskus

  • Mindestens 47 Menschen sind bei einem Anschlag südlich von Damaskus ums Leben gekommen.
  • Im Internet bekannte sich die Terrormiliz IS zu der Tat; die Botschaft konnte allerdings noch nicht verifiziert werden.

Mindestens 47 Tote bei Anschlag

Bei einem Anschlag in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus sind viele Menschen ums Leben gekommen. Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Sonntag von mindestens 47 Toten. Dutzende weitere Menschen seien schwer verletzt worden.

In der Nähe des Schreins von Sajeda Sainab explodierte eine Autobombe; anschließend habe sich ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. In einem BBC-Bericht ist von zwei Selbstmordattentätern die Rede. TV-Aufnahmen zeigten brennende Gebäude und kaputte Autos.

IS bekennt sich zur Tat

In einer zunächst nicht verifizierbaren Botschaft im Internet bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu der Tat. Darin wurden weitere Anschläge gegen Schiiten angekündigt. Auch für ähnliche Attentate in der Vergangenheit hatte der IS die Verantwortung übernommen.

In dem Schrein liegt eine der Enkelinnen von Prophet Mohammed. Trotz des Bürgerkrieges, in dem nach UN-Angaben inzwischen mehr als 250 000 Menschen ums Leben kamen, pilgern nach wie vor viele Schiiten zu dem Heiligtum.

Syrien droht mit Abbruch der Friedensgespräche

In Genf haben sich Vertreter der syrischen Regierung und Opposition zu Friedensgesprächen getroffen. Bei den Verhandlungen soll die Basis für eine Beilegung des Konflikts geschaffen werden. Das wichtigste syrische Oppositionsbündnis drohte allerdings kurz nach seiner Ankunft in Genf am Samstagabend mit seiner Abreise. Es machte ein Ende der "Verbrechen" der syrischen Regierung zur Vorbedingung für Verhandlungen.

Am Sonntag kam immerhin ein erstes informelles Treffen mit UN-Vermittler Staffan de Mistura zustande. Mistura schilderte die Gespräche als "einen guten Start" und äußerte sich der BBC gegenüber "optimistisch".

© SZ.de/dpa/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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