SPD:Dreyer: Nahles hat genug Rückenwind

Gerade mal zwei Drittel der Delegierten haben am Sonntag die neue Parteichefin gewählt. Nun zeigen viele Spitzenpolitiker Solidarität.

Die SPD-Führungsspitze hat der neuen Parteivorsitzenden Andrea Nahles nach ihrem mageren Wahlergebnis demonstrativ den Rücken gestärkt. "Sie wird auch das Vertrauen derer gewinnen, die nicht für sie gestimmt haben", sagte Parteivize Ralf Stegner am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Wenn sie wieder kandidiere, werde das Ergebnis auch nach oben gehen. Angesichts des SPD-Umfragetiefs und dem Bundestagswahlergebnis sei auch kein 80-Prozent-Ergebnis zu erwarten gewesen. Die Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion war am Sonntag auf einem Bundesparteitag in Wiesbaden mit nur gut 66 Prozent gewählt worden.

Auch SPD-Vize Malu Dreyer sieht genug Rückhalt für Nahles in der Partei. "Ich bin überzeugt, dass Andrea Nahles genug Rückenwind hat", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin der Rheinischen Post. Auf dieser Grundlage könne sie "sehr gut arbeiten". Dreyer räumte aber ein, dass sie mit einem besseren Ergebnis für Nahles gerechnet hätte. Die stellvertretende Parteichefin Manuela Schwesig zeigte sich in der Passauer Neuen Presse überzeugt, dass Nahles für das Amt genau die Richtige sei, "weil sie die Kraft und das Stehvermögen besitzt, um die Partei wieder nach vorne zu führen und zu einen". Juso-Chef Kevin Kühnert sagte dem SWR: "Mir ist schon klar und ihr hoffentlich auch, dass sie persönlich bei manchen Menschen in der Gesellschaft im Moment kein ausgeprägtes Vertrauen genießt." Deswegen müsse der Erneuerungsprozess auch von anderen getragen werden.

© SZ vom 24.04.2018 / afp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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