SPD:Böhning steigt auf

Die 38-Jährige aus der Lausitz soll neue Bundesgeschäftsführerin werden - angesichts der jüngsten Debatten eine bemerkenswerte Personalie.

Von Christoph Hickmann, Berlin

Die SPD soll eine neue Bundesgeschäftsführerin bekommen. Wie die Süddeutsche Zeitung erfuhr, will der designierte Generalsekretär Lars Klingbeil dem Parteivorstand die 38-jährige Nancy Böhning vorschlagen. Sie folgt auf Juliane Seifert, die kürzlich nach Differenzen mit Parteichef Martin Schulz ihr Amt niedergelegt hatte. Der Posten der Bundesgeschäftsführerin gilt als Schlüsselposition, vor allem in Zeiten des Wahlkampfs. Böhning war bisher Leiterin des Büros von Ministerin Katarina Barley im Familienministerium. Bereits zu Barleys Zeit als SPD-Generalsekretärin hatte sie als deren Büroleiterin gearbeitet. Zuvor war Böhning bereits für Manuela Schwesig tätig, mittlerweile Ministerpräsidentin in Mecklenburg-Vorpommern. Die Mutter eines Sohnes stammt aus der Lausitz. Die Personalie dürfte die jüngste Kritik an der sozialdemokratischen Personalpolitik zumindest etwas abfedern: Nachdem es nach der Bundestagswahl zunächst geheißen hatte, die SPD müsse jünger und weiblicher werden, waren mehrere wichtige Posten doch an Männer vergeben worden. Zudem gilt der Osten in der Parteiführung bislang als unterrepräsentiert. Klingbeil, der beim Parteitag in dieser Woche zum Generalsekretär gewählt werden soll, gab die Personalie am Montag im SPD-Präsidium bekannt. Am Samstag will er Böhning dem dann neu gewählten Parteivorstand vorschlagen.

© SZ vom 05.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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