Spanien:Separatisten uneins

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Kataloniens Nationalisten streiten, wer dem abgesetzten Regionalpräsidenten Puigdemont nachfolgen könnte. Was die Frage noch schwieriger macht, ist, dass viele der Kandidaten derzeit auf Madrids Geheiß in Untersuchungshaft sitzen.

Von Thomas Urban, Madrid

Einen Tag nach dem Verzicht des abgesetzten katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont auf eine weitere Kandidatur sind die Konflikte zwischen den drei separatistischen Fraktionen im Parlament zu Barcelona offen ausgebrochen. Vertreter der Republikanischen Linken (ERC) widersprachen einer Mitteilung des liberal-konservativen Wahlbündnisses "Zusammen für Katalonien" (JxC), dass sich die drei Fraktionen auf den katalanischen Aktivisten Jordi Sànchez als künftigen Regierungschef der Region geeinigt hätten. Sànchez befindet sich seit Oktober wegen angeblicher Rebellion in Untersuchungshaft; die spanische Justiz lehnt wie die Zentralregierung unter Mariano Rajoy einen Kandidaten ab, gegen den ein Strafverfahren läuft. Katalonien befindet sich seit vier Monaten unter Zwangsverwaltung Madrids, nachdem Puigdemont die Unabhängigkeit der Region proklamiert und sich kurz darauf nach Belgien abgesetzt hatte. Die spanische Verfassung verbietet die Abspaltung einer Region.

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