Social-Media-Offensive:Achtung, CIA quatscht mit!

Lesezeit: 1 min

Die CIA ist so geheimnisvoll, dass von Agenturbildern nur das berühmte Symbolfoto des Foyers im Hauptquartier in Langley zu gebrauchen ist. (Foto: dpa)

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA ist nun auf Twitter und Facebook, und kann dabei sogar witzig sein. Ein netter Versuch, aber ganz so blöd sind wir Internet-Menschen auch nicht.

Von Johannes Kuhn, San Francisco

Die Organisation, die uns die Iran-Contra-Affäre, Geheimgefängnisse in Europa und den Militärputsch in Chile brachte, ist nun auf Twitter. Und: Sie kann auch selbstironisch sein.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Nun ist es nicht so, dass die CIA eine Geheimorganisation wäre. Wie jede Bundesbehörde hat sie eine Pressestelle, die aber nicht viel mehr sagt als "wir können das weder bestätigen, noch dementieren." Nun nutzt sie eben soziale Medien, inklusive Facebook. Innerhalb weniger Stunden erhielt die Botschaft 180 000 Retweets und der Account mehr als 280 000 Follower. Auch der Nationale Sicherheitsrat von US-Präsident Obama und das Außenministerium schickten Grüße.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

"Wir haben wichtige Einblicke, die wir teilen wollen, und wir wollen sichern, dass von der Geheimhaltung ausgenommene Informationen über die Agency der amerikanischen Öffentlichkeit zur Verfügung steht", erklärte CIA-Direktor John Brennan.

Seien wir ehrlich: Das ist ein Witz. Um Ted Gup, Autor von "The Book of Honor: The Secret Lives and Deaths of CIA Operatives" zu zitieren: "Die CIA beruft sich auf Geheimhaltung, um ihre Interessen zu bedienen, aber verzichtet auf sie, um ihr Image aufzupolieren und die Kritiker zu diskreditieren."

Und wie war das nochmal mit dem Drohnen-Programm? Achja, "weder zu bestätigen, noch zu dementieren."

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Nun also sucht die CIA, deren Budget nur durch ein Snowden-Leak bekannt wurde (Spoiler: es ist ziemlich groß), angeblich die Öffentlichkeit. Jene CIA, der im vergangenen Jahr eine Richterin auf 163 Seiten erklären musste, dass sie sich mit unlauteren Methoden vor der Freigabe von Dokumenten für die Öffentlichkeit drückt. Die Auslegung der Regeln, so heißt es darin, "kommen gefährlich nahe, 'jegliche Information über alles was die CIA tut' von der Offenlegung auszunehmen."

Und auch Amnesty International (AI) hat zur PR-Strategie des Geheimdienstes etwas zu sagen: "Der erste Tweet der CIA wäre witzig, wenn da nicht ihre Folter und Hinrichtungen ohne Gerichtprozess wären", erklärte Zeke Johnson von AI.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Nein, liebe CIA, so einfach geht das nicht mit den sozialen Medien. Ein Twitter-Handle und ein kleiner Witz ersetzen noch keine Verantwortung und Transparenz. Deshalb:

Welt an Langley: Sie sind geblockt! (Foto: Screenshot)

Linktipps:

  • Die CIA mit "Ich bin ein Terrorist" begrüßen? Besser nicht.
  • Wie Regierungsbehörden auf "können wir weder bestätigen, noch dementieren" kamen.
  • Social-Media-Tipps für die CIA. Von Buzzfeed.
Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

© Süddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: