Silvio Berlusconi:"Ich habe nichts zu verbergen"

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Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi hat vehement der Auffassung der linken Opposition widersprochen, die Berichte über diverse Sex-Skandale in seinen Villen hätten ihn erpressbar gemacht.

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat die seit Monaten andauernden Gerüchte über angebliche Beziehungen zu jungen Frauen erneut vehement zurückgewiesen. Er habe nichts zu verbergen und müsse sich für nichts entschuldigen, erklärte der Regierungschef am Freitag auf einer Pressekonferenz. Er reagierte damit auf offenkundige Kritik seiner eigenen Tochter, die in einem Interview gefordert hatte, Politiker sollten an ihren moralischen Werten feilen.

Silvio Berlusconi hat nichts zu verbergen. Sagt er. (Foto: Foto: AP)

Politiker könnten es sich nicht leisten, einen Unterschied zwischen öffentlichem Auftreten und Privatsphäre zu machen, hatte Barbara Berlusconi erklärt. Diese Äußerungen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden und nicht als Kritik gedacht gewesen, sagte Berlusconi. "Der Ministerpräsident hat keine Leichen im Keller und kann von niemandem erpresst werden", betonte der 72-Jährige. Er habe in seinem Privatleben nichts zu bereuen und müsse sich auf bei seinen Angehörigen für nichts entschuldigen. Jüngst hatte Berlusconi scherzhaft erklärt, er sein kein Heiliger.

Liebhaber der Frauen

Er habe eine Schwäche für Frauen, räumte der 72-Jährige am Freitag ein: "Wenn es etwas gibt, das ich anbete, sind es Frauen, ich denke, das ist bekannt." Berlusconi ist seit Monaten wegen seines Umgangs mit jungen Frauen in den Schlagzeilen. Unter anderem gab eine Prostituierte an, eine Nacht mit dem 72-Jährigen verbracht zu haben. Der Skandal begann bereits Ende Januar, als Berlusconis Frau Veronica Lario öffentlich eine Entschuldigung von ihrem Mann verlangte und ankündigte, sich scheiden zu lassen. Damals ging es vor allem um die Teilnahme Berlusconis an einer Geburtstagsparty für ein 18-jähriges Mädchen.

Berlusconi hatte für den Auftritt seinen Urlaub unterbrochen. Vor der Presse nutzte Berlusconi gleichzeitig die Gelegenheit, seine Arbeit und die seiner Mitte-Rechts-Regierung in höchsten Tönen zu loben. Niemand habe in 14 Monaten - seit seinem Wahlsieg im April 2008 - so viel geleistet, und Umfragen zeigten, dass 68,2 Prozent Vertrauen in ihn setzten, sagte der 72-Jährige. "Das ist absoluter Rekord." Und seine Regierung sei die einzige, die in der Krise noch zugelegt habe, was die Zustimmung der Bevölkerung angehe. Diese liege bei 56,1 Prozent, zitierte Berlusconi nicht näher erklärte Umfragen.

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