Rechtsextremismus:Rechte Parteien streben Fusion an

Die rechtsextremen Parteien NPD und DVU wollen sich vereinigen, um gemeinsam die Parlamente zu erobern. Zuvor sollen aber noch die Mitglieder auf den Parteitagen befragt werden.

Nach Informationen des Berliner Tagesspiegels planen NPD und DVU einen Parteizusammenschluss. Wie die beiden Vorsitzenden Udo Voigt und Matthias Faust erklärten, soll die Entscheidung aber erst nach einer Mitgliederbefragung getroffen werden. Als erste Ziele der Fusion nannte Voigt in Bamberg den Einzug in den Landtag von Sachsen-Anhalt und in den Bremer Senat bei den Wahlen im kommenden Jahr. Als neuer Name ist "Die soziale Heimatpartei" im Gespräch.

Die rechtsextremen Parteien NPD und DVU wollen fusionieren - davor sollen aber noch die Mitglieder befragt werden. (Foto: ddp)

Schon seit längerem befindet sich die DVU in einer Krise. So schwinden unter anderem die Mitgliederzahlen stetig. Nicht zuletzt trägt auch die NPD Mitschuld an der Misere. Sie brachen im letzten Jahr mit ihrem Antritt bei den Landtagswahlen in Brandenburg den 2005 geschlossenen "Deutschlandpakt".

Er besagt, dass jeweils nur eine der beiden Parteien bei einer Wahl antritt, um Konkurrenz zu vermeiden. Während die NPD in verschiedenen Bundesländern Mandate holen konnte, verlor die DVU von Wahl zu Wahl mehr Stimmen.

Seit dem Rücktritt von DVU-Chef Gerhard Frey versucht sein Nachfolger Matthias Faust, die Partei wieder auf Kurs zu bringen. Der Plan, gemeinsam mit der NPD wieder zu erstarken, deutete sich bereits im Frühjahr an. Der DVU-Landesverband Sachsen-Anhalt kündigte an, der NPD bei den Wahlen im kommenden Jahr den Vortritt zu lassen, und selbst auf den Antritt zu verzichten.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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