Afghanistan:Giftanschlag auf Schülerinnen

Islamische Extremisten haben in Afghanistan nach Behördenangaben rund 150 Mädchen vergiftet.

Islamische Extremisten haben in Afghanistan nach Behördenangaben rund 150 Mädchen vergiftet. Die Schülerinnen einer weiterführenden Schule litten unter Kopfschmerzen und Übelkeit, nachdem sie kontaminiertes Wasser getrunken hätten, sagte ein Sprecher der Schulbehörde der nördlichen Takhar-Provinz am Dienstag. Einige befänden sich in einem kritischem Zustand.

"Wir sind 100-prozentig sicher, dass das Wasser, welches sie in ihren Klassenzimmern getrunken haben, vergiftet war", sagte Sprecher Dschan Mohammed Nabisada. Er machte Gegner von Mädchenschulen für die Tat verantwortlich. Die Behörden gehen von einem vorsätzlichen Anschlag aus, da die Wassertanks, aus denen die Krüge für die Klassenzimmer befüllt werden, kein Gift aufwiesen. "Das ist keine natürliche Krankheit", sagte der Chef der Gesundheitsbehörde der Provinz, Haffisullah Safi. "Die Schulmädchen wurden absichtlich vergiftet."

Radikale Islamisten greifen in Afghanistan regelmäßig Mädchen, Lehrer und Schulgebäude an. Unter der Herrschaft der Taliban zwischen 1996 und 2001 war die Bildung von Mädchen und Frauen als unislamisch verboten.

© Süddeutsche.de/Reuters/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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