Politicker:Uno wirft malischer Armee Racheakte vor

Die Vereinten Nationen haben malischen Soldaten vorgeworfen, im Norden des Landes Racheakte gegen bestimmte ethnische Gruppen verübt zu haben.

Die Vereinten Nationen haben malischen Soldaten vorgeworfen, im Norden des Landes Racheakte gegen bestimmte ethnische Gruppen verübt zu haben. Die vorläufigen Ergebnisse einer Mitte Februar begonnenen UN-Mission in Mali zeigten eine deutliche Zunahme von "aus Rache verübten Gewalttaten" der Regierungssoldaten, sagte die stellvertretende UN-Menschenrechtskommissarin Kyung-wha Kang vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf.

Ziel der Angriffe seien offenbar vor allem Araber, Tuareg und die Bevölkerungsgruppe der Peul. Sie würden von den malischen Soldaten verdächtigt, bewaffnete Aufständische im Norden Malis zu unterstützen. Mehrere Tausend Menschen seien Berichten zufolge aus Angst vor Racheakten der Armee geflohen.

Kang warf der malischen Führung vor, nicht in ausreichendem Maße auf die Menschenrechtsverletzungen zu reagieren. Die Vorwürfe gegen die Armee müssten untersucht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Der ebenfalls in Genf anwesende malische Justizminister Malick Coulibaly sagte, die Angriffe auf Zivilisten seien "Einzelfälle". Die Täter würden vor Gericht gestellt und bestraft.

Seit Mitte Januar kämpfen malische Truppen gemeinsam mit französischen Soldaten im Norden Malis gegen Islamisten. Inzwischen wurden die Kämpfer aus den wichtigsten Städten der Region vertrieben.

© Süddeutsche.de/AFP/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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